Bombardierung von Dresden Bombardierung von Dresden: Kommission ermittelt 25 000 Tote

Dresden/dpa. - Unter den Opfern waren auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, wie die von der Stadt eingesetzte Historikerkommission am Mittwoch in Dresden mitteilte. Sie bekräftigte auch ihre bereits auf dem Deutschen Historikertag 2008 berichtete Opferzahl: Demnach wurden bei den Bombardements vom 13. bis 15. Februar 1945 bis zu 25 000 Menschen getötet. Die NS-Propaganda hatte damals 200.000 Tote geltend gemacht. Dem Abschlussbericht der Kommission war ein langer Streit um die Opferzahlen vorausgegangen.
Vor allem Rechtsextremisten hatten die Angriffe auf Dresden immer wieder als beispiellos hingestellt und somit eine Relativierung deutscher Kriegsschuld versucht. «Ich hoffe, dass es gelingt, die Diskussionen zu versachlichen», sagte der Chef der Kommission, der Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller. Bei den Recherchen wurden 60.000 Einzelangaben zu etwa 20.000 Menschen gefunden. Hinweise auf die von Augenzeugen geschilderten Tieffliegerangriffe fanden die Historiker nicht.
Bei ihrer Arbeit hatten sich die Historiker mit zahlreichen Mythen zu befassen. So gingen Zeitzeugen und selbst Fachleute bisher davon aus, dass Dresden im Februar 1945 voller Flüchtlinge war. Dafür gibt es anhand der Opferstatistiken aber keine Belege. Auch die Theorie von Zehntausenden Toten, die im Feuersturm spurlos verbrannten, lässt sich nach Brandanalysen aus Sicht der Fachleute nicht halten.