Bildung Bildung: Mangelhaft für deutsche Schulbücher
Berlin/MZ. - Komplizierte Texte undzahlreiche inhaltliche Fehler: So lautet dasFazit der Stiftung Warentest nach der Untersuchungvon Zehn Biologie- und sieben Geschichtsbücherder Klassen 7 bis 10 für Gymnasien Baden-Württembergs,Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens. Fehlerfreiwar keines. Angestoßen haben den Test Lehrer,die die Stiftung immer wieder auf sachlicheFehler in den Schulbüchern aufmerksam gemachthaben.
Kritisch äußerten sich die Tester auch zurDidaktik. Viele Bücher sind zu wissenschaftlich.Bilder bleiben ohne Erklärung. Bei Kartenfehlt gelegentlich die farbliche Legende unddie Inhaltsverzeichnisse sind oft wenig übersichtlichund ansprechend.
Hubertus Primus, Chefredakteur der Zeitschrift"Test", zog daraus am Donnerstag den Schluss: "DasErgebnis stützt den Vorstoß von BundesbildungsministerinAnnette Schavan (CDU), die sich für bundesweiteinheitliche Schulbücher ausgesprochen hat."Zurzeit gibt es in Deutschland rund 3000Lehrpläne, je nach Schulform und Bundesland.Entsprechend viele Schulbücher werden vonden großen Verlagen erarbeitet, häufig mitheißer Nadel und geringen Auflagen. Oft mussdas gleiche Buch dann in 16 verschiedenenAusgaben aufgelegt werden, um in jedem Bundeslandeine Zulassung zu erhalten. Diese Verzettelungist nach Ansicht der Tester eine der Ursachenfür die Fehlerhäufigkeit.
Sachsen-Anhalt ist in Sachen bundeseinheitlicheSchulbücher grundsätzlich gesprächsbereit.Als Konsequenz aus dem Testbericht will dasKultusministerium nun die im Land zugelassenenSchulbücher stichprobenartig auf Fehler hinüberprüfen. Besondere Aufmerksamkeit werdeden Kapiteln zur DDR-Geschichte gewidmet,die in der Fehlerliste der Tester mehrfachauftauchen, so Sprecher Jens Antefuhr.
