Bevölkerung Bevölkerung: Jeder dritte Ausländer lebt seit über 20 Jahren im Land
Wiesbaden/dpa. - Von den 6,76 Millionen Ausländern in Deutschlandleben mehr als ein Drittel schon seit über 20 Jahren hier. Etwa 4,6 Millionen wohnen seit mindestens acht Jahren in der Bundesrepublikund könnten sich einbürgern lassen. Im vergangenen Jahr blieb dieZahl der Einwohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit fastunverändert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstagweiter mitteilte. Ende 2005 waren im Ausländerzentralregister (AZR)38 000 Personen oder 0,5 Prozent mehr verzeichnet als ein Jahr zuvor.
Das Register zählt allerdings nur Ausländer, die sich «nicht nurvorübergehend» in Deutschland aufhalten. Unter Einschluss der nurvorübergehend in der Bundesrepublik Lebenden schätzen die Statistikerdie Gesamtzahl der Ausländer zum 30. September 2005 auf 7,3Millionen. Dies waren 8,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.
1,4 Millionen oder 21 Prozent der ständig in Deutschland lebendenAusländer sind hier geboren. Im Jahr 2004 erhielten 127 000 Ausländerdie deutsche Staatsbürgerschaft. Die Zahlen für 2005 liegen nochnicht vor. Als Ursache für die Zurückhaltung bei Ausländern bei derEinbürgerung vermutet das Bundesamt vor allem persönliche Gründe.
32 Prozent aller Ausländer in Deutschland stammen aus EU-Ländern,weitere 48 Prozent aus anderen europäischen Staaten. Nach Ländernaufgeschlüsselt stammen mit 26 Prozent die meisten aus der Türkei.Dann folgen Italien mit 8, Polen und Griechenland mit jeweils 5 sowieSerbien-Montenegro mit 4 Prozent.
Überdurchschnittliche Zuwachsraten verzeichneten im vergangenenJahr die Herkunftsländer Litauen mit 15 und Polen mit 12 Prozentsowie außerhalb Europas Taiwan mit 9 Prozent, Brasilien mit 8 und undJapan mit 6 Prozent. Deutliche Rückgänge um jeweils 5 Prozent gab esbei der Zuwanderung aus dem Iran, aus Sri Lanka und Afghanistan.
