1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Newsticker zu Berlin: Berliner Breitscheidplatz: Anis Amris Fingerabdrücke an Fahrertür des Anschlags-Lkw gefunden

EIL

Newsticker zu Berlin Berliner Breitscheidplatz: Anis Amris Fingerabdrücke an Fahrertür des Anschlags-Lkw gefunden

22.12.2016, 23:30
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich am Abend in Berlin zum Anschlag in Berlin geäußert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich am Abend in Berlin zum Anschlag in Berlin geäußert. AFP

22:40 Uhr: Video zeigt Moment des Terroranschlags

Der Moment des Terroranschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist auf dem Video einer Autokamera festgehalten. Das von der „Bild“ am Donnerstagabend veröffentlichte Video zeigt aus der Perspektive eines Autofahrers, wie der Lastwagen mit hohem Tempo ungebremst in den Weihnachtsmarkt fuhr.

Kurze Zeit später ist zu sehen, wie Menschen vom Tatort weglaufen. Entgegen anderslautenden Aussagen scheinen die Scheinwerfer des Lasters zur Tatzeit eingeschaltet gewesen zu sein. Einblicke in den Weihnachtsmarkt selbst gewährt das Video nicht.

21:50 Uhr: Amri kurz nach dem Anschlag in Berlin-Moabit gesichtet

Der Tatverdächtige Anis Amri wurde nach Informationen des rbb wenige Stunden nach dem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz von Sicherheitskräften in Berlin-Moabit gefilmt. Ort der Observation war eine Moschee in Moabit, die am Donnerstagmorgen von der Polizei durchsucht wurde.

18:11 Uhr: Haftbefehl gegen flüchtigen Amri erlassen

Die Bundesanwaltschaft hat am Donnerstag Haftbefehl gegen den flüchtigen 24-jährigen Tunesier Anis Amri wegen des Lastwagen-Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt erlassen. Das teilte eine Sprecherin der Behörde am Abend in Karlsruhe mit.

18:03 Uhr: Berliner Polizei stürmt Moschee-Verein

Berliner Sicherheitskräfte haben bei einer Reihe von Einsätzen in der Hauptstadt nach dem Terrorverdächtigen Tunesier Anis Amri gesucht. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei stürmte am Donnerstag nach dpa-Informationen auch einen Salafistentreffpunkt im Stadtteil Moabit. Dort soll auch Amri verkehrt haben. Die „Berliner Zeitung“ berichtete, bei dem Einsatz gegen den Moschee-Verein „Fussilet 33“ seien Blendgranaten benutzt und eine Tür aufgesprengt worden.

Der Moschee-Verein „Fussilet 33“ wird im jüngsten Bericht des Berliner Verfassungsschutzes als Treffpunkt von Islamisten geführt. Beim Islamunterricht sollen dort Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den bewaffneten Kampf der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Syrien radikalisiert worden sein. Auch sei Geld für Terroranschläge in Syrien gesammelt worden. 2015 hatte die Polizei die Räume schon einmal gestürmt. Ein Iman saß zeitweise in Untersuchungshaft.

Nach dpa-Information gab es noch weitere Einsätze gegen mögliche Kontaktpersonen Amris in der Hauptstadt. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung stoppte die Polizei auch U-Bahnen auf der Suche nach dem Verdächtigen. Nach Angaben eines dpa-Reporters durchsuchten Spezialkräfte mit Maschinenpistolen auch eine Bahn am U-Bahnhof Mehringdamm. Die Suche blieb ergebnislos.

16:10 Uhr: Merkel „stolz“ auf besonnene Reaktion der Bevölkerung nach Anschlag

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die besonnene Reaktion der Bürger auf den Anschlag in Berlin mit zwölf Toten und fast 50 Verletzten begrüßt. „Ich bin in den letzten Tagen sehr stolz gewesen, wie besonnen die Menschen, die große Zahl der Menschen auf diese Situation reagiert“, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. Die Kanzlerin hatte sich zuvor gemeinsam mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) beim Bundeskriminalamt in Berlin über den Stand der Ermittlungen informiert

16: 05 Uhr: De Maizière: Fingerabdrücke von Amri am Lastwagen gefunden

Nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtmarkt haben Ermittler Fingerabdrücke des Terrorverdächtigen Anis Amri im Fahrerhaus des Lkw gefunden, mit dem am Montagabend 12 Menschen getötet und rund 50 verletzt worden waren. Das teilte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) am Donnerstag bei einem Besuch des Bundeskriminalamtes in Berlin mit.

14:22 Uhr: Brüder des Verdächtigen äußern sich

Zwei Brüder des Tatverdächtigen Anis Amri haben sich schockiert über den Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt gezeigt und zweifeln seine Beteiligung an dem Attentat an. „Wenn er das getan hat, dann hat er Schande über uns gebracht“, sagte Abdelkader Amri am Donnerstag im tunesischen Oueslatia. „Aber ich bin mir sicher, dass er es nicht war.“ Er sei nach Europa gegangen, „um zu arbeiten und unserer Familie zu helfen“. Auch der zweite Bruder, Walid Amri, sagte, Anis habe keine Verbindung zum Terrorismus. „Wir standen per Facebook und Telefon mit ihm in Kontakt.“ Sie hätten vor zehn Tagen gesprochen. „Er hat mir gesagt, dass er im Januar nach Tunesien kommt und dass er sich für ein Projekt ein Auto gekauft hat“, erklärte Walid unter Tränen.

13:50 Uhr: Bundesanwaltschaft zum Ermittlungsstand

Die Bundesanwaltschaft beabsichtigt, heute um 18 Uhr Einzelheiten zu den Ermittlungen bekanntzugeben.

13:15 Uhr: Lindner kritisiert „Staatsversagen“

FDP-Chef Christian Lindner kritisiert „katastrophale Fehler“ der Behörden und erhebt auch Vorwürfe gegen NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD). „Es liegt offenbar ein Staatsversagen vor, das nicht toleriert werden kann“, sagte der NRW-Fraktionsvorsitzende. „Es ist ein altes Muster von Herrn Jäger, dabei Verantwortung reflexhaft an andere wegzudrücken.“ 

12:59 Uhr: Keine Hinweise auf Verbindungen zwischen Amri und Abu Walaa

Die Ermittler haben bislang keine Hinweise auf enge Kontakte des Terrorverdächtigen Anis Amri zum kürzlich verhafteten Salafisten-Prediger Abu Walaa. Der 24 Jahre alte Amri habe zwar in Salafistenkreisen verkehrt und sei auch in entsprechenden Wohnungen gewesen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Sicherheitskreisen. Es gebe aber bislang keine Informationen darüber, dass der Tunesier ein wichtiges Teil eines salafistischen Netzwerkes sei. Der Salafist habe zudem zwar versucht, an automatische Waffen zu kommen. Es lägen bislang aber keine Erkenntnisse vor, dass er auch in den Besitz von Langwaffen gekommen sei, hieß es weiter.

12:30 Uhr: Fingerabdrücke an Lkw gefunden

An der Tür des Tatfahrzeugs haben die Ermittler nach einem Bericht von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ Fingerabdrücke des tatverdächtigen Tunesiers Anis Amri gefunden. Die Berliner Polizei lehnt eine Stellungnahme ab und verweist auf den Generalbundesanwalt. In der Fahrerkabine des Lkw waren bereits Ausweispapiere gefunden worden, die die Behörden auf die Spur des Mannes geführt hatten.

12:05 Uhr: Amri bot sich als Selbstmordattentäter an

Der „Spiegel“ berichtet, Anis Amri habe sich als Selbstmordattentäter angeboten. Bei Ermittlungen gegen mehrere Hassprediger durch deutsche Sicherheitsbehörden seien dies Ergebnisse aus der Telekommunikationsüberwachung gewesen.

11:40 Uhr: Polizei – Bachmann konnte keine internen Informationen haben

Die Berliner Polizei hat ausgeschlossen, dass Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann schon kurz nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz polizeiinterne Informationen über den Tatverdächtigen und seine Nationalität hatte. „Das ist schlichtweg unmöglich“, sagte ein Polizeisprecher.

Bachmann hatte am Montagabend kurz nach dem Anschlag getwittert, dass der Täter ein „tunesischer Moslem“ sei. Der Rechtspopulist Bachmann berief sich auf eine „interne Info aus Berliner Polizeiführung“. 

11:00: Bislang keine weiteren Festnahmen

Die Bundesanwaltschaft hat Berichte dementiert, dass es im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Lastwagen-Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt Festnahmen gegeben haben soll. Es fänden derzeit verschiedene Maßnahmen im Bundesgebiet statt, sagte ein Sprecher der Karlsruher Behörde am Donnerstag auf Anfrage.

10:05 Uhr: Trump sieht sich durch Berlin bestätigt

Der künftige US-Präsident Donald Trump sieht seine Pläne für ein Einreiseverbot für Muslime aus gewissen Staaten durch den Anschlag in Berlin bestätigt. „Es zeigt sich, dass ich recht hatte, 100 Prozent Recht“, zitiert ihn die „New York Times“. Ein Trump-Berater führt später dazu aus, gemeint seien Trumps Pläne, Einreisen aus Staaten mit „hohen Terrorismus-Raten“ auszusetzen.

9:30 Uhr: Bachmann brüstet sich mit internen Infos

Pegida-Gründer Lutz Bachmann twitterte direkt nach dem Anschlag von einem „Tunesier“. Und bekam nachträglich Recht. Zufall oder undichte Stelle bei den Behörden?

8:50 Uhr: Politiker kritisiert Behörden

CDU-Vize Armin Laschet sieht im Fall des gesuchten Tunesiers schwere Mängel der Behörden. Wie diese hier gearbeitet hätten, könne einen nur erschüttern, sagt Laschet im Deutschlandfunk. Der Gesuchte sei als sogenannter Gefährder bekannt gewesen, habe sich aber der Kontrolle entziehen können. Das könne man auf keinen Fall akzeptieren.

8:15 Uhr: Polizei durchsucht Flüchtlingsheim in Emmerich

Polizisten haben eine Flüchtlingsunterkunft im nordrhein-westfälischen Emmerich durchsucht. Die Aktion am Donnerstagmorgen, an der schätzungsweise 100 Beamte beteiligt waren, darunter Spezialeinsatzkräfte, war nach etwa einer Stunde beendet. Über das Ergebnis war zunächst nichts bekannt.

Bereits am Mittwoch hatten in der Nähe des Heimes Polizisten Position bezogen. Ein Sprecher der Polizei wollte sich zu der Durchsuchungsaktion nicht näher äußern und verwies auf den Generalbundesanwalt. Aus Karlsruhe war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

7:00 Uhr: Amri recherchierte über Bombenbau

Anis Amri war einer Zeitung zufolge den US-Behörden bekannt. Die „New York Times“ berichtet unter Berufung US-Kreise, Anis Amri werde auf den amerikanischen Flugverbotslisten geführt. Zudem habe er über den Internetdienst Telegram mindestens einmal mit dem IS Kontakt aufgenommen und online den Bau von Sprengsätzen recherchiert. (dpa, rtr, afp, red)