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Beckstein: "Pauli hat nicht den Hauch einer Chance"

13.07.2007, 10:35

Zirndorf/dpa. - Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli spürt für ihre Kandidatur für den CSU-Parteivorsitz Unterstützung aus der Basis. Seit der Ankündigung ihrer Bewerbung habe sie bereits viel Zustimmung erfahren, sagte die Stoiber-Kritikerin am Freitag in Zirndorf. «Auch aus der Mitte der Parteitags-Delegierten kommen Stimmen, die es gut finden.» Pauli nannte ihre Kandidatur einen «Gewinn für die CSU».

Die 50-Jährige hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass sie sich auf dem CSU-Parteitag Ende September um die Nachfolge von Edmund Stoiber als CSU-Chef bewerben werde.

Unterdessen ist die angekündigte Bewerbung der Paulis um nach Ansicht des designierten bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) zum Scheitern verurteilt. Pauli habe nicht den Hauch einer Chance, sagte der bayerische Innenminister am Freitag im Deutschlandfunk. Er bezweifelte, dass Pauli ihre Kandidatur ernsthaft betreibt.

Gabriele Pauli warf den bisherigen Kandidaten um den Vorsitz, Bundesagrarminister Horst Seehofer und dem bayerischen Wirtschaftsminister Erwin Huber, vor, kein Programm zu haben. «Da vermisse ich die Inhalte.» Es gebe bisher nur eine Personen- Diskussion. Die Mitglieder erwarteten aber neue Ideen und Gesichter.

Wer sie in ihrer Kandidatur unterstützt, ließ Pauli offen. Sie sprach von «einer Gruppe, die sich im Dialog mit mir formiert». Mit diesen Mitstreitern wolle sie auch programmatische Eckpunkte formulieren. «Es soll kein Alleingang werden.» Pauli schlug zugleich eine Mitgliederbefragung in der CSU über den nächsten Parteichef vor, um die Stimmung auszuloten.

Pauli sagte, die CSU werde von ihrer Kandidatur profitieren. «Die Mitglieder sollen eine weitere Alternative haben.» Sie habe sich aber kein konkretes Ziel gesetzt, wie viele Stimmen sie erhalten könne. Sie überlege nicht zuerst, wo Mehrheiten seien. «Allein die Kandidatur ist ein Erfolg.»

«Was ich mache, ist richtig und gut», unterstrich die CSU- Politikerin. Sie könne nicht sehen, dass sie sich damit selbst beschädige. Sie traue sich den CSU-Vorsitz zu.