Baden-Württemberg Baden-Württemberg: Frau wird für Verstrahlung durch Plutonium entschädigt
Landau/Karlsruhe/dpa. - Fünf Jahre nach dem Plutoniumdiebstahl aus der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) ist eine junge Frauaus Landau für die erlittene Verstrahlung entschädigt worden. Das Opfer habe vom Betreiber 12 000 Euro erhalten, bestätigte ein WAK-Sprecher am Freitag einen Bericht der «Rheinpfalz». Die Tochter der ehemaligen Lebensgefährtin des Diebes war im Alter von 17 Jahren unwissentlich verstrahlt worden.
Der Mann hatte als Fremdarbeiter ein Röhrchen mit plutoniumhaltiger Flüssigkeit und verseuchte Wischlappen aus derstillgelegten WAK für abgebrannte Brennelemente geschmuggelt. Das Plutonium hatte er unter anderem in der Wohnung seinerLebensgefährtin deponiert. Die Motive für die Tat sind bis heuteunklar.
Neben der Tochter hatten bereits die frühere Freundin, dieWohnungseigentümer und das Land Rheinland-Pfalz Entschädigungen der WAK unter anderem für die Entseuchung und die Folgekosten erhalten. Der Plutoniumdieb war Juni 2002 vom Landgericht Karlsruhe zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Er ist aber nach Verbüßung eines Großteils der Strafe inzwischen wieder auf freiem Fuß und mit einem starken Krebsrisiko behaftet.