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Australien Australien: Atomkraftgegner stürmen problemlos Reaktorgelände

17.12.2001, 15:11

Sydney/dpa. -   Ein Teilnehmer sagte, die Aktion sei der UmweltschutzorganisationGreenpeace «viel zu leicht» gefallen. Die Sicherheitskräfte seienerst nach zehn Minuten eingeschritten. In dieser Zeit konnten dieDemonstranten den Berichten zufolge auf das Dach des Reaktors undeines Atommülllagers klettern. Dort enthüllten sie ein Plakat mit derAufschrift: «Atomkraft ist niemals sicher.» Laut Polizei werden diefestgenommenen Demonstranten wegen Hausfriedensbruchs angezeigt.

   Die Regierung in Canberra hatte nach den Anschlägen vom 11.September angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen für möglicheTerrorziele verstärken zu wollen. Australiens Organisation fürNukleare Wissenschaft und Technologie (ANSTO) verteidigte diebestehenden Vorkehrungen, da wichtige Gebäude im Innern geschütztseien. Deren Sicherheit sei nicht gefährdet gewesen.

   Ein Angestellter des Forschungsreaktors berichtete nach der Aktionvor Reportern: «Mein erster Gedanke war: Bin Laden, Terrorattacke inAustralien.» Ein anderer Mitarbeiter sagte, der Vorfall zeige, wieleicht es sei, auf das Gelände zu gelangen. Nach Angaben vonGreenpeace richtete sich die Protestkundgebung in erster Linie gegeneine geplante Ersatz-Anlage für den seit 1958 in Betrieb befindlichenForschungsreaktor von Lucas Heights.

   Die im Vergleich zu einem Kraftwerk relativ kleine Zehn-Megawatt-Anlage dient nicht der Stromgewinnung. Nach Angaben des Betreiberswerden dort vor allem radioaktive Substanzen für medizinische undForschungszwecke produziert. Ferner werden Silikon-Elemente für dieComputerindustrie bestrahlt.