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Aus Himmlers Dienstkalender Aus Himmlers Dienstkalender: 800 Arbeitstage aus dem Leben eines Massenmörders

Von Kai Agthe 17.05.2020, 12:00
Die undatierte Aufnahme zeigt Reichsführer-SS Heinrich Himmler (l.) gemeinsam mit Diktator Adolf Hitler bei der Beobachtung eines Manövers.
Die undatierte Aufnahme zeigt Reichsführer-SS Heinrich Himmler (l.) gemeinsam mit Diktator Adolf Hitler bei der Beobachtung eines Manövers. dpa

Halle (Saale) - Der 23. Mai 1943 wäre für den an der Martin-Luther-Universität (MLU) lehrenden Agrarwissenschaftler Emil Woermann (1899-1980) sicher ein besonderer Tag gewesen, wenn er nur hätte ahnen können, dass ihm für geraume Zeit die Aufmerksamkeit des Reichsführer-SS Heinrich Himmler (1900-1945) galt. Trotz eines vollen Terminkalenders, der ihn an diesem Sonntag von 9.30 Uhr bis Mitternacht von Beratung zu Beratung trieb, nahm sich der Mann, der für die „Endlösung der Judenfrage“ zuständig war, die Zeit, eine Denkschrift des Professors aus Halle über die Ernährungslage und die Voraussetzungen zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft zu lesen. Über dieses kleine Detail aus Himmlers Alltag sind wir informiert, weil die von einem Team aus fünf Historikern zusammengestellten und kommentierten Dienst- und Tischkalender samt Telefonnotizbuch Himmlers für die Jahre 1943 bis 1945 jetzt in einem 1.100-seitigen Band erschienen sind. Das Fazit, das auch die sieben Herausgeber ziehen, ist eindeutig: