Neue Zahlen Asylbewerber in Deutschland: Asylverfahren werden schneller abgewickelt

Berlin - Schutzsuchende müssen in Deutschland nicht mehr ganz so lange auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Weniger Anträge führen zu kürzerer Wartezeit
Danach vergingen im zweiten Quartal dieses Jahres zwischen der Antragstellung und der Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) im Durchschnitt 7,3 Monate. Im ersten Quartal dauerten die Verfahren noch 9,2 Monate. Im vergangenen Jahr hatten Asylbewerber durchschnittlich 10,7 Monate auf eine Entscheidung warten müssen. Ein Grund für den Rückgang ist wohl die gesunkene Zahl von Neuankömmlingen.
Neues Gesetz greift nicht
Die Zahlen, die das Bundesinnenministerium jetzt vorgelegt hat, zeigen allerdings auch noch etwas anderes: Die Verfahren von Antragstellern aus sogenannten sicheren Herkunftsländern sind durch das von der Bundesregierung 2016 beschlossene „Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren“ nicht deutlich kürzer geworden.
Die beschleunigten Verfahren sollen im Idealfall nicht länger als eine Woche dauern. Die Praxis sieht aber anders aus. Erstens werden diese Verfahren nur in den beiden Asylzentren Manching und Bamberg durgeführt. Zweitens haben die Bamf-Mitarbeiter nur 15 von 155 Anträgen, die sie im zweiten Quartal 2018 dort als beschleunigte Verfahren bearbeitet haben, innerhalb von sieben Tagen abgeschlossen. (dpa)