Architektur in Russland Architektur in Russland: Der Rote Platz in Moskau
Moskau/dpa. - Städteplaner verweisen darauf, dass alle Bauten miteinander harmonieren - auch wenn sie aus verschiedenen Epochen stammen. So spiegelt sich die rote Kremlmauer mit ihren Türmen aus dem 17. Jahrhundert in der langen Fassade der Handelsreihen (1884-1894), dem heutigen Warenhaus GUM. Das Historische Museum (1875-1881) mit altrussischen Stilelementen antwortet auf die Silhouette des berühmtesten Baus auf dem Platz: der Basilius-Kathedrale.
Zar Iwan IV., genannt „der Schreckliche“, ließ die Kirche nach 1552 bauen. Die wild gemusterten Kuppeln verkörpern für westliche Besucher alles, was an Russland orientalisch erscheint. Dabei ist der Grundriss strikt geometrisch. Er hat die Form eines doppelten Kreuzes.
Der Rote Platz auf einem Hügel am Fluss Moskwa ist 400 Meter lang und 150 Meter breit, was einer Fläche von etwa zehn Fußballfeldern entspricht. Bis 1917 war der Platz das wichtigste Handelszentrum Moskaus; hier wurden Zarenerlasse verkündet, hier traf sich das Volk. Nach der Oktoberrevolution machte die Sowjetmacht den Platz zum Aufmarschort für Paraden. Sie schuf sich mit dem Mausoleum für den Staatsgründer Lenin (1870-1924) ihr eigenes Heiligtum. Vor fast genau 25 Jahren, am 28. Mai 1987, überflog der Deutsche Mathias Rust bei einer atemberaubenden Aktion den Platz in einem Kleinflugzeug und landete hinter der Basilius-Kathedrale.