1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Anschläge vom 11. September: Anschläge vom 11. September: Marokkaner muss sich wegen Beihilfe verantworten

EIL

Anschläge vom 11. September Anschläge vom 11. September: Marokkaner muss sich wegen Beihilfe verantworten

15.08.2003, 13:48
Der Marokkaner Abdelghani Mzoudi (r.) steht am zweiten Prozesstag zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 im Gerichtssaal des Hamburger Oberlandesgerichts am 15. August 08 neben seinen Rechtsanwälten Gül Pinar (M) und Michael Rosenthal auf, als der Richter den Raum betritt. (Foto: dpa)
Der Marokkaner Abdelghani Mzoudi (r.) steht am zweiten Prozesstag zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 im Gerichtssaal des Hamburger Oberlandesgerichts am 15. August 08 neben seinen Rechtsanwälten Gül Pinar (M) und Michael Rosenthal auf, als der Richter den Raum betritt. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Die Zeugin war mit dem bei den Anschlägen getöteten TerrorpilotenSiad Jarrah verlobt. Sie sagte, sie habe kaum Kontakt zu denHamburger Freunden von Jarrah gehabt. «Seinen Bekanntenkreis inHamburg durfte ich nicht kennen lernen», sagte sie. Das habe Jarrah«abgeblockt». Der angeklagte Mzoudi habe sie drei bis vier Malangerufen, als Jarrah im Ausland gewesen sei, sagte die Zeugin.Mzoudi habe sie gefragt, wie es ihr gehe und ob sie etwas brauche.

Nach früheren Ermittlungen war das zu der Zeit, als Jarrah vonEnde November 1999 bis Anfang 2000 in einem Ausbildungslager derTerrororganisation El Kaida in Afghanistan trainiert haben soll. DieBundesanwaltschaft wirft Mzoudi Mitgliedschaft in einerterroristischen Vereinigung und Beihilfe zum Mord in 3066 Fällen vor.Der Angeklagte will zur Sache nichts aussagen.

Das Oberlandesgericht hatte bereits im ersten Prozess zu denAnschlägen vom 11. September gegen Mounir El Motassadeq versucht,Binalshibh zu vernehmen. Die US-Behörden hatten dies oderAkteneinsicht jedoch verweigert. Er war genau ein Jahr nach denAnschlägen in Pakistan gefasst worden und in US-Haft gekommen. Seinderzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt.

Binalshibh war nach Ermittlungen ein wichtiges Mitglied derHamburger Gruppe um die Terrorpiloten. Demnach wollte er sichursprünglich ebenfalls für die Terroraktion in den USA zum Pilotenausbilden lassen, hatte aber kein Visum bekommen. Kurz vor denAnschlägen hatte sich Binalshibh aus Hamburg abgesetzt.

Im ersten Prozess zu den Anschlägen vom 11. September hatte dasGericht im Februar Motassadeq zur Höchststrafe von 15 Jahren Haftverurteilt. Motassadeq hatte umfassend ausgesagt. Der Prozess gegenMzoudi ist zunächst bis Anfang Januar terminiert. Bis Oktober sindinsgesamt 36 Zeugen geladen.

Abdelghani Mzoudi (Foto: dpa)
Abdelghani Mzoudi (Foto: dpa)
REUTERS/POOL