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Anschlag geplant Anschlag geplant: 19-jähriger Syrer festgenommen - Durchsuchungen in Hamburg

31.10.2017, 07:13
Polizisten sind am 31.10.2017 im Plattenbauviertel Neu Zippendorf in Schwerin im Einsatz, wo ein mutmaßlicher Islamist aus Syrien festgenommen wurde.
Polizisten sind am 31.10.2017 im Plattenbauviertel Neu Zippendorf in Schwerin im Einsatz, wo ein mutmaßlicher Islamist aus Syrien festgenommen wurde. picture alliance / Bernd Wüstnec

Schwerin - Ein Syrer ist in Schwerin wegen des dringenden Verdachts auf Vorbereitung eines islamistisch motivierten Sprengstoffanschlags festgenommen worden. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstagmorgen mit. Die Festnahme des mutmaßlichen Islamisten ist offenbar langfristig geplant worden. Bei dem Anti-Terror-Einsatz am Dienstagmorgen um 6.00 Uhr seien zeitgleich drei Wohnungen in einer Plattenbau-Siedlung im Schweriner Stadtteil Neu Zippendorf durchsucht worden, wie ein Polizeisprecher in Schwerin sagte. Demnach befanden sich die Wohnungen in unmittelbarer Nähe zueinander.

Es waren Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts (BKA), Landeskriminalamts (LKA) sowie die Schweriner Landespolizei an den Durchsuchungen beteiligt. In den drei Wohnungen hielten sich nach Angaben des Polizeisprechers mehrere Personen auf. Weitere Menschen seien aber nicht festgenommen worden. Es bestehe keine akute Bedrohung für die Bevölkerung, betonte der Sprecher.  

 Im Zusammenhang mit der Festnahme eines Syrers in Schwerin wegen des dringenden Verdachts auf Vorbereitung eines islamistisch motivierten Sprengstoffanschlags wird ein Zeuge aus Hamburg verhört. Bei einem Einsatz des Bundeskriminalamtes in Hamburg-Wandsbek habe es am frühen Dienstagmorgen keine Festnahme gegeben, hieß es aus Polizeikreisen. Es handele sich um einen Zeugen, der vernommen werde. Der Einsatz sei ebenso wie in Schwerin um 06.00 Uhr morgens erfolgt. „Das ist richtig. Es hat Durchsuchungen in Hamburg gegeben. Wir haben Amtshilfe geleistet für das BKA“, bestätigte Polizeisprecher Ulf Wundrack am Dienstag.  

Islamistisch motivierten Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff

Nach den bisherigen Ermittlungen ist der 19-jährige Beschuldigte dringend verdächtig, einen islamistisch motivierten Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff in Deutschland geplant und bereits konkret vorbereitet zu haben. Der junge Mann war offenbar schon länger im Visier der Behörden. Bereits im Juli 2017 habe er den Entschluss gefasst, in Deutschland einen Sprengsatz zu zünden, um eine möglichst große Anzahl von Personen zu töten und zu verletzen.

Seit Juli habe er mit der Beschaffung von Bauteilen und Chemikalien begonnen, die für die Herstellung eines Sprengsatzes benötigt werden. Ob der Beschuldigte bereits ein konkretes Ziel für seinen Sprengstoffanschlag ins Auge gefasst hatte, sei noch unklar. Hinweise auf eine Einbindung des Beschuldigten in eine terroristische Vereinigung hatte die Bundesanwaltschaft zunächst nicht.

In Deutschland hat es bereits wiederholt Festnahmen von Verdächtigen gegeben, die aus islamistischen Motiven einen Anschlag vorbereitet haben sollen. So zuletzt am Mittwoch vergangener Woche in Berlin ein 40-Jähriger, den die Ermittlungsbehörden der Islamistenszene zurechnen. 

Im Juli 2016 sprengte sich im bayerischen Ansbach ein 27-Jähriger syrischer Flüchtling auf einem Platz vor einem Musikfestival in die Luft, 15 Menschen wurden verletzt. Für diesen Dienstag 14.00 Uhr kündigte die Bundesanwaltschaft eine Mitteilung zum Stand der Ermittlungen an. (dpa)