Angela Merkel Angela Merkel: Einzug der AfD in den Bundestag ist eine "große Aufgabe"

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Einzug der Alternative für Deutschland (AfD) in den Bundestag als „große Aufgabe“ bezeichnet. Sie wolle die Wähler der AfD zurückgewinnen, sagte Merkel am Sonntagabend nach den ersten Hochrechnungen in der CDU-Parteizentrale in Berlin.
Die AfD wird voraussichtlich als drittstärkste Kraft in den Bundestag ziehen. Im Osten Deutschlands liegt die Partei laut einer Hochrechnung sogar auf Platz zwei.
Die Union habe auf ein besseres Ergebnis gehofft als die erzielten rund 33 Prozent, räumte Merkel ein, betonte aber gleichzeitig: „Wir haben einen Auftrag eine Regierung zu bilden. Und gegen uns kann keine Regierung gebildet werden“, sagte Merkel und betonte noch einmal: „Wir haben einen Auftrag, Verantwortung zu übernehmen“.
Wähler und Wählerinnen der AfD zurückgewinnen
Die Union werde das Ergebnis der AfD ausführlich analysieren. Denn die Union wolle die Wähler der AfD zurückgewinnen „durch Lösung von Problemen, durch Aufnehmen ihrer Sorgen, auch ihrer Ängste zum Teil, aber eben vor allen Dingen durch gute Politik“, sagte Merkel unter großem Beifall ihrer Anhänger.
Trotz der Verluste habe die Partei ihre strategischen Ziele erreicht: Die CDU/CSU sei stärkste Kraft geworden, die Union habe den Auftrag zur Regierungsbildung und gegen die Union könne keine Regierung gebildet werden. Nun müssten die Weichen dafür gestellt werden, dass es Deutschland auch in fünf und zehn Jahren noch gut gehe. Es gehe darum, für wirtschaftlichen Wohlstand zu sorgen, die EU zusammenzuhalten, ein starkes Europa zu bauen, sowie illegale Migration und Fluchtursachen zu bekämpfen.
Union könnte mit FDP und Grünen Koalition eingehen
Zudem lägen nun weitere große Herausforderungen vor der Union, sagte Merkel: „Dazu gehört vor allem, für wirtschaftlichen Wohlstand zu sorgen. Dazu gehört, die EU zusammenzuhalten und ein starkes Europa zu bauen. Dazu gehört, die illegale Migration zu bekämpfen.“
Nach den Hochrechnungen könnte die Union zusammen mit FDP und Grünen eine Regierung bilden. Eine Koalition mit der SPD wäre rechnerisch möglich. Führende Sozialdemokraten haben sich nach ihrer Niederlage aber für die Opposition ausgesprochen. (tis, dpa)