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Althaus sieht sich nach Skiunfall für Wahl gerüstet

18.03.2009, 10:35

Allensbach/dpa. - Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sieht sich nach seinem schweren Skiunfall für die harten Anforderungen des Landtagswahlkampfs gerüstet. Es sei ihm bewusst, dass für die Wahl am 30. August seine «ganze Kraft gefordert» sei.

Dies sagte Althaus bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Unfall in Allensbach am Bodensee. Nach zwei Monaten Therapie in der dortigen Spezialklinik trat er am Mittwoch die Heimreise nach Thüringen an. In seinem Heimatort Heiligenstadt, wo er am Nachmittag erwartet wurde, will er sich weiter ambulant behandeln lassen. Der Regierungschef hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten.

Althaus wirkte körperlich fit, sah aber etwas schmal aus. Er berichtete, dass besonders in den letzten zwei bis drei Wochen seine Heilung große Fortschritte gemacht habe. Nach dem Ende der ambulanten Therapie nach Ostern wolle er zurück auf die politische Bühne. Am vergangenen Samstag hatte die Thüringer CDU den 50-Jährigen in Abwesenheit zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gekürt.

Althaus war am Neujahrstag auf einer Skipiste in Österreich mit einer 41-jährigen Skiläuferin zusammengeprallt, die starb. «Der Vorfall hat mich geprägt und wird mich in den kommenden Jahren begleiten», fügte er hinzu. «Ich habe sehr darüber nachgedacht.» Er trage die Verantwortung.

Begleitet von seiner Frau Katharina, die ihn bei seiner Genesung in der Klinik unterstützt hatte, bedankte er sich beim Leiter der Schmieder-Klinik, Joachim Liepert, und dem ärztlichen Personal. «Ich freue mich, heute in meine Heimat zurückzukehren», sagte er, bevor er in seine Limousine stieg.

Kein Verständnis zeigte er für Irritationen seiner Parteifreunde wegen seines großen Interviews in der «Bild»-Zeitung. «Ich habe das nicht verstanden. Wir haben am Samstag einen wunderbaren Parteitag erlebt. Und ich weiß auch, dass diejenigen, die da zitiert worden sind, es so nicht gesagt haben.» Der CDU-Landesgeschäftsführer und Wahlkampfchef Andreas Minschke hatte in Erfurt auf eine Frage nach Althaus' Interview gesagt: «Ich halte nichts davon.»

Auch die Opposition hatte das Interview kritisiert. Der Spitzenkandidat der Linken für die Landtagswahl, Bodo Ramelow, legte mit Blick auf Althaus' Äußerungen in Allensbach noch einmal nach. «Ein Ministerpräsident ist entweder anwesend und führt das Land, oder er ist als Privatperson erkrankt und hat dann eine gewisse Zurückhaltungspflicht», sagte er dem Radiosender NDR Info.

www.kliniken-schmieder.de