Altersvorsorge Altersvorsorge: Riester-Rente könnte für Millionen zum Flop werden
Berlin/dpa. - Unter Berufung aufinterne Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) berichtet«Monitor» in seiner aktuellen Sendung, die am Donnerstagabendausgestrahlt werden sollte, dass selbst ein Durchschnittsverdiener,der 32 Jahre in die Rentenkasse einzahle, im Jahr 2030voraussichtlich keinen Nutzen von der Riester-Rente haben werde. DieDRV Bund erklärte, die pauschalen Aussagen seien irreführend undproblematisch.
Das Magazin zitierte aus einem internen Papier der Behörde wiefolgt: «Je weniger Beitragsjahre ein Versicherter hat und je geringerin dieser Zeit seine Beiträge sind, desto weniger lohnt sichRiester.» Besonders betroffen wären zukünftige Rentner, die im Alterauf Sozialhilfe angewiesen seien. Die staatliche Grundsicherung werdedann um den Betrag der angesparten Riester-Rente gekürzt. Die DRVBund erklärte, die pauschalen Aussagen seien irreführend undproblematisch.
Der Wirtschaftsexperte Bert Rürup, der die Bundesregierung berät,forderte laut «Monitor» eine Änderung der Gesetzeslage. Wer«riestert», müsse das Geld später tatsächlich zusätzlich in derTasche haben. Der Staat fördert die Riester-Rente als Extra-Rücklagefür den Ruhestand mit Zuschüssen oder Steuervergünstigungen.
Bis Ende September 2007 gab es nach Angaben des Bundes insgesamt9,7 Millionen Riester-Verträge. 2008 wird die Riester-Vorsorge nochlohnender: Dann erhöhen sich für alle Riester-Sparer die Grundzulageauf 154 Euro und die Kinderzulage auf 185 Euro jährlich. Fürneugeborene Kinder wird dann die Zulage auf 300 Euro pro Jahr erhöht.
Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung Bund sind bei denvom Magazin genannten Berechnungen bestimmte Zusatzeinkommen ausVersicherungen, Erwerbstätigkeit oder Zinsen gar nicht berücksichtigtworden. Daher führe die Aussage in die Irre, dass die Riester-Rentefür einen Durchschnittsverdiener nicht sinnvoll sein könne.
Zudem sei bekannt, dass sämtliche Einkünfte, wie auch die Riester-Rente, auf die steuerfinanzierte Grundsicherung angerechnet würden.Vielmehr ermögliche Riester Personengruppen, die sonst keine privateAltersvorsorge abschließen könnten, sich durch geringe Eigenbeiträge- ab fünf Euro im Monat - eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen.«Gerade für Geringverdiener betragen die Förderquoten bis zu 90Prozent», teilte die DRV Bund mit.