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Ägypten Ägypten: Neue Erkenntnisse zu den Anschlägen

11.10.2004, 13:02
Israelische Krankenwagen passieren die israelisch-ägyptische Grenze zwischen Eilat (Israel) und Taba (Ägypten), um Opfer des Terroranschlags auf das «Taba Hilton»-Hotel zu versorgen. (Foto: dpa)
Israelische Krankenwagen passieren die israelisch-ägyptische Grenze zwischen Eilat (Israel) und Taba (Ägypten), um Opfer des Terroranschlags auf das «Taba Hilton»-Hotel zu versorgen. (Foto: dpa) EPA

Kairo/dpa. - Bei ihren Ermittlungen zu den blutigen Anschlägenauf der Halbinsel Sinai vermuten ägyptische Behörden, dass die Tätermit Schnellbooten aus Jordanien oder Saudi-Arabien ins Land gekommensind. Erste Untersuchungen würden diese Schlussfolgerung nahe legen,schrieben mehrere Kairoer Zeitungen am Montag. Bei den schwerstenTerroranschlägen in Ägypten seit 1997 waren am Donnerstag in einemHotel in Taba an der Grenze zu Israel und in zwei Feriencamps weitersüdlich 34 Menschen getötet worden.

Wie die halb-amtliche Tageszeitung «Al-Ahram» unter Berufung aufägyptische Sicherheitskreise berichtete, wurde die Explosion in Tabadurch einen Pritschenwagen ausgelöst, der mit 600 Kilo Sprengstoffbeladen war. Die Anschläge in den Feriencamps in Ras el Schaitaniseien mit Autobomben verübt worden, die Täter hätten Zeitzünderbenutzt. Die israelische Regierung vermutet, dass das Terrornetz ElKaida hinter dem Blutbad steckt.

Die Ermittler fahnden unterdessen auch nach möglichen ägyptischenKomplizen der Täter. Mindestens ein Beduine aus dem Sinai istfestgenommen worden. Er wird verdächtigt, den Attentätern Sprengstoffverkauft zu haben.

Nach Angaben von «Al-Ahram» waren unter den Todesopfern 13 Ägypterund 10 Israelis. 11 Tote konnten noch nicht identifiziert werden. Dieägyptischen Stellen halten weiter an der Verletztenzahl von 105 fest.Nach israelischer Darstellung wurden 12 israelische Toteidentifiziert und 124 Verletzte gezählt. Aus früheren Medienberichtenwar außerdem hervorgegangen, dass unter den Toten auch ein Russe undzwei Italienerinnen waren. Die israelischen Rettungsmannschaftenhatten am Sonntag ihre Bergungsarbeiten in Taba eingestellt.

Karte zu den Anschlägen in Ägypten (Grafik: dpa)
Karte zu den Anschlägen in Ägypten (Grafik: dpa)
dpa