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Krieg in Syrien Afrin: Beobachter werfen Türkei Giftgaseinsatz in Syrien vor

17.02.2018, 15:50
Ein syrischer Verletzter im Krankenhaus in Afrin wurde möglicherweise Opfer eines türkischen Giftgasangriffs.
Ein syrischer Verletzter im Krankenhaus in Afrin wurde möglicherweise Opfer eines türkischen Giftgasangriffs. AFP

Damaskus - In der umkämpften kurdischen Region Afrin in Nordsyrien sollen bei einem Giftgasangriff der türkischen Armee und ihrer Verbündeten sechs Menschen verletzt worden sein. Die sechs Opfer hätten durch die Einwirkung eines nicht näher bestimmten Gases Atembeschwerden und erweiterte Pupillen bekommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag. Der mutmaßliche Angriff habe sich am Freitag in dem Ort Scheich Hadid westlich der Stadt Afrin ereignet.

Der Leiter des Krankenhauses in Afrin, Joan Schitika, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Verletzten mit Atembeschwerden nach türkischem Beschuss eingeliefert worden seien. Die staatliche Syrische Nachrichtenagentur Sana warf der türkischen Armee vor, Granaten mit Giftgas bei dem Beschuss einer Ortschaft eingesetzt zu haben.

Die Türkei hat nach Angaben aus Diplomatenkreisen „niemals“ chemische Waffen in Syrien benutzt. Vorwürfe, dass dies während der Offensive in der Region Afrin geschehen sei, seien „ohne Grundlage“, hieß es am Samstag aus einer türkischen diplomatischen Quelle. „Das ist schwarze Propaganda.“

Anschuldigungen lassen sich nicht unabhängig überprüfen

Bereits in der vergangenen Woche hatte der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, von mutmaßlichen Giftgasangriffen in Afrin berichtet. Allerdings ließen sich die Anschuldigungen nicht unabhängig überprüfen, sagte de Mistura.

Gemeinsam mit Verbündeten der Freien Syrischen Armee geht die Türkei seit fast vier Wochen gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien vor. Die Kurden kontrollieren große Teile entlang der türkisch-syrischen Grenze. (dpa)