Afrika Afrika: Deutschland verdoppelt Entwicklungshilfe für Kenia

Nairobi/dpa. - Kenia kann nun in diesem und im nächsten Jahr mit insgesamt 50Millionen Euro an deutschen Geldern rechnen. Mit diesen Schrittenwill die Bundesregierung Kibakis Bemühen um Demokratie,Menschenrechte und die Bekämpfung der Korruption unterstützen.
«Mit großem Respekt sehen wir, wie Kenia versucht, derorganisierten Kriminalität Herr zu werden und den internationalenTerrorismus, der uns alle bedroht, zu bekämpfen», sagte Schröder.«Wir wollen unsere Kenntnisse und Möglichkeiten hilfreich zurVerfügung zu stellen.» Die Bekämpfung der Kriminalität und desTerrorismus liege nicht nur im kenianischen, sondern auch imdeutschen Interesse.
Kibaki sagte nach einem längeren Gespräch mit Schröder imPräsidentenpalast von Nairobi: «Wir haben beschlossen, unsereBemühungen im Kampf gegen den Terrorismus und dasgrenzüberschreitende Verbrechen zu intensivieren. Wir wollen dieSicherheit sowohl der Einheimischen als auch der Besucher Keniasverbessern.» Kenia war in den vergangenen Jahren mehrfach Schauplatzblutiger Terroranschläge geworden, die auch den Tourismus schwergetroffen haben. «Wir wollen den Tourismus stärken», sagte Kibaki.
Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen ist außer demInformationsaustausch der Geheimdienste beider Länder überterroristische Gefahren vorgesehen, dass kenianische Polizisten undPolizeioffiziere von deutschen Sicherheitsexperten ausgebildetwerden.
Schröder bezeichnete den Ende 2002 gewählten Kibaki und dessen«Regenbogenregierung» als «Symbol des Aufbruchs Kenias sowohl iminternationalen als auch im nationalen Rahmen». Kibaki, der dieBeziehungen zu Deutschland als «exzellent» lobte, rief die Parteienim Südsudan auf, den 20 Jahre währenden Bürgerkrieg endlich zubeenden. Sofern die unter kenianischer Vermittlung laufendenFriedensgespräche - wie erwartet - in Kürze abgeschlossen werdenkönnen, erwägt Deutschland die Entsendung von zwei Stabsoffizieren ineine internationale Beobachtergruppe im Südsudan.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium,Uschi Eid, und Kenias Finanzminister David Mwiraria, unterzeichneteneine Vereinbarung über die Verdoppelung der Entwicklungshilfe. DieGelder sollen vor allem der Landwirtschaft, der Wasserversorgung unddem Gesundheitssektor zugute kommen.
