Afghanistan Afghanistan: Taliban greifen NATO-Stützpunkt an

Kabul/dapd. - Die Extremisten griffen amMorgen einen Kontrollpunkt der afghanischen Streitkräfte außerhalbdes Stützpunkts an und lieferten sich ein zweistündiges Feuergefechtmit den Soldaten, wie ein Kommandeur der Regierungstruppen vor Ort,Abdullah Hamdard, erklärte. NATO-Hubschrauber seien denAngegriffenen zur Hilfe gekommen. Später bekannten sich die Talibanzu der Attacke.
Bei dem Angriff wurden nach NATO-Angaben sechs Aufständischegetötet. Zwei von ihnen trugen Sprengstoffwesten. Opfer unter denausländischen und afghanischen Soldaten gebe es nicht.Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahi erklärte dagegen, von 14Angreifern seien elf getötet worden. Ein Fotograf derNachrichtenagentur AP sah die Leichen von drei Menschen, dieUniformen der afghanischen Streitkräfte trugen. Dabei könnte es sichaber auch um verkleidete Extremisten gehandelt haben.
Bereits vor zwei Wochen hatten Aufständische einenNATO-Außenposten in der Provinz Paktika angegriffen. Mindestens 40Taliban-Kämpfer wurden nach Angaben der Allianz getötet, als dieSoldaten den Angriff abwehrten. Im Juni hatten Extremisten denStützpunkt in Dschalalabad mit einer Autobombe, Granaten undautomatischen Waffen angegriffen. Auch damals wurden siezurückgeschlagen, acht Angreifer wurden getötet.
Die NATO "wird weiterhin mit unseren afghanischen Partnernzusammenarbeiten, um ein sicheres und friedliches Afghanistanaufzubauen", erklärte ein Sprecher des Bündnisses.
Zwtl: Drei Tote NATO-Soldaten im Süden
Im Süden des Landes sind nach NATO-Angaben bei einem Angriff derRebellen drei Soldaten des Bündnisses ums Leben gekommen. Über dienäheren Umstände sowie die Nationalität der Getöteten wurde zunächstnichts bekannt.
In der Provinz Kundus im Norden des Landes kamen unterdessen beieinem Bombenanschlag zehn Menschen ums Leben. Der in einem Motorradversteckte Sprengsatz explodierte im Bezirk Imam Sahib, als geradeein Polizeikommandeur vorbeifuhr. Unter den Getöteten waren derBeamte, sein Leibwächter und drei Kinder, wie Polizei undInnenministerium erklärten.
In Kabul traf der französische Außenminister Bernard Kouchner mitdem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai zusammen. Kouchner planteauch einen Besuch bei den französischen Soldaten. Frankreich hatrund 3.750 Soldaten in Afghanistan stationiert.