Afghanistan Afghanistan: ISAF-Hubschrauber mit sieben Soldaten abgeschossen
Kabul/dpa. - Fünfvon ihnen waren nach verschiedenen Angaben Amerikaner, die beidenanderen ein Brite und ein Kanadier. Nach ersten Erkenntnissen könntefeindlicher Beschuss den Helikopter am Mittwochabend zum Absturzgebracht haben, sagte ISAF-Sprecherin Angela Billings am Donnerstag.Die Taliban teilten mit, sie hätten den Transporthubschrauberabgeschossen.
Taliban-Sprecher Kari Jussif Ahmadi sagte, der Hubschrauber vomTyp CH 47 Chinook sei von «einer neuen Flugabwehrrakete» der Rebellengetroffen worden. Billings erklärte, man untersuche, welche Waffenmöglicherweise eingesetzt worden seien. Kanadische Medien berichtetenunter Berufung auf nicht näher genannte offizielle US-Quellen, ersteErkenntnisse deuteten auf einen Abschuss mit einer Panzerfaust hin.Im Juni 2005 hatten die Taliban einen Chinook-Hubschrauber im OstenAfghanistans abgeschossen und dabei nach US-Angaben 16 amerikanischeSoldaten getötet.
ISAF-Sprecherin Billings sagte, der Hubschrauber habe vor demAbsturz Truppen im Norden Helmands abgesetzt, die an einer Operationgegen die Taliban beteiligt seien. Die Operation «Axtstiel» mit rund2000 Soldaten werde trotz des Vorfalls fortgesetzt. Nach Darstellungder Taliban wurden 35 Soldaten bei dem Abschuss getötet.Rebellenangaben zu Opferzahlen bei den Militärs in Afghanistan geltengenerell als überhöht.
Die ISAF teilte mit, Soldaten seien auf dem Weg zur Absturzstellenahe dem Ort Kadschaki von «feindlichen Kämpfern» angegriffen wordenund hätten aus der Luft unterstützt werden müssen. Ein Sprecher desVerteidigungsministeriums in Kabul sagte, bei schweren Gefechten inHelmand seien mehr als 20 radikal-islamische Rebellen ums Lebengekommen. Die internationalen Truppen hätten Stellungen der Talibanaus der Luft angegriffen.
Die Taliban töteten in der südafghanischen Provinz Sabul nachAngaben des Innenministeriums 16 Polizisten. Sechs Polizisten seienverletzt worden, als der Konvoi der Sicherheitskräfte in einenHinterhalt der Rebellen geraten sei. Zehn Taliban-Kämpfer seien beiden stundenlangen Gefechten getötet worden.
