Afghanistan Afghanistan: Fünf Mitarbeiter von «Ärzte ohne Grenzen» getötet

Kabul/dpa. - Der Sprecher der radikalislamischen Rebellen, Abdul Latif Hakimi,sagte, die Taliban hätten fünf Ausländer und einen afghanischenPolizisten getötet. Ein Rat von Religionsgelehrten habe kürzlichbeschlossen, «den Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen» inAfghanistan zu beschleunigen. Der Taliban-Sprecher hatte zuvor einelandesweite Operation gegen die für September geplanten erstenfreien Wahlen Afghanistans angekündigt.
Bei einem Angriff von Taliban-Milizen in der südostafghanischenProvinz Zabul waren erst in der Nacht zum Mittwoch mehrere Menschengetötet worden. Nach Angaben eines Sprechers desVerteidigungsministeriums in Kabul starben bis zu acht Taliban undzwei Soldaten. Der Taliban-Sprecher sagte, bei dem Angriff von rund100 Rebellen seien sieben Soldaten getötet worden. Nahe derostafghanischen Stadt Chost wurden nach einem Bericht der inPakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP dreiSoldaten einer amerikanisch-afghanischen Spezialeinheit erschossen.
US-Kommandeur David Barno hatte am Dienstag gewarnt, vor denWahlen sei mit einer Zunahme von Taliban- und El-Kaida-Angriffen zurechnen. Die Taliban haben zum Heiligen Krieg (Dschihad) gegenausländische Truppen und Unterstützer der Übergangsregierung vonPräsident Hamid Karsai aufgerufen. Dazu zählen die Rebellen auchHilfsorganisationen, deren Mitarbeiter sie immer wieder angreifen.
«Ärzte ohne Grenzen» war 1999 mit dem Friedensnobelpreisausgezeichnet worden. Die Hilfsorganisation war 1971 unter ihremfranzösischen Namen «Médecins Sans Frontières» in Paris gegründetworden. Sie leistet heute in mehr als 80 Ländern medizinischeNothilfe.