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AfD-Parteitag in Stuttgart AfD-Parteitag in Stuttgart: Rechtspopulisten fordern Euro-Austritt

30.04.2016, 19:19
Frauke Petry auf dem Parteitag der AfD in Stuttgart.
Frauke Petry auf dem Parteitag der AfD in Stuttgart. AFP

Stuttgart - Die AfD hat sich auf ihrem Bundesparteitag in Stuttgart klar als deutschnationale Kraft positioniert.

„Wir Deutschen haben leider immer noch so unsere Probleme, uns als Patrioten zu sehen“, sagte der Parteivorsitzende Jörg Meuthen vor mehr als 2.000 Mitgliedern der Alternative für Deutschland.

Die AfD will auf ihrem zweitägigen Parteitag ihren Kurs neu justieren und bis Sonntag ihr erstes Grundsatzprogramm beschließen.

Ein Entwurf sieht unter anderem die Wiedereinführung der Wehrpflicht, eine Abstimmung über den Verbleib in der Euro-Zone und einen Kurswechsel in der Energiewende vor.

Die AfD nimmt Kurs auf den Bundestag und erneuert ihre Kampfansage an die etablierten Parteien: Parteichefin Frauke Petry formulierte am Samstag auf dem Bundesparteitag in Stuttgart den Machtanspruch ihrer Partei.

Ausschreitungen bei Demonstration

Im Vorfeld der Tagung kam es zu Rangeleien zwischen der Polizei und linken Demonstranten. Die Einsatzkräfte nahmen rund 500 Menschen vorläufig in Gewahrsam.

Die Polizei sprach von gewaltbereiten Linksautonomen. Etwa 1500 weitere Demonstranten versuchten, den Parteitag der Alternative für Deutschland zu stören.

Auf der nahen A8 kam es für kurze Zeit zu Beeinträchtigungen. Am Nachmittag beruhigte sich die Lage. Der Parteitag musste verspätet beginnen.

Ablehnung des Islam

AfD-Chef Jörg Meuthen unterstrich am Samstag in der Messe Stuttgart vor über 2000 Parteitagsteilnehmern die Ablehnung des Islam.
Leitkultur sei die christlich-abendländische Kultur. „Dann kann nicht hier künftig der Ruf des Muezzins die gleiche Selbstverständlichkeit für sich beanspruchen wie das christliche Geläut von Kirchenglocken.“

AfD-Bundespräsidentenkandidat Albrecht Glaser sieht ein Asylrecht für Ex-Muslime vor. Muslime, die sich vom Islam lossagen, müssen seiner nach Meinung politisches Asyl in Deutschland erhalten.

Wer sich vom Islam abwende, riskiere, mit dem Tod bedroht zu werden. Der Islam gehöre nicht zu Deutschland, betonte Glaser.

Ein Grund sei das „Urcredo“ des Islam, dass Gott den Mann über die Frau gestellt habe. „Der Islam hat unseren Wertkanon nicht erfunden und ist nicht bereit, ihn zu adaptieren.“

Unfairer Umgang der Medien und Parteien

Co-Chefin Frauke Petry hielt der gesamten politischen Konkurrenz sowie den Medien Verlogenheit vor und stellte ihre Partei als einzig echte Opposition dar.

Der AfD-Chef unterstrich die restriktive Linie in der Flüchtlingspolitik: „Wir wenden uns dagegen, eine Zuwanderung in einer so großen Zahl sehenden Auges zuzulassen, dass wir unser eigenes Land schon in wenigen Jahren nicht mehr wiedererkennen werden.“

Co-Chefin Petry beklagte, die AfD werde unfair von Parteien und Medien behandelt. Sie nahm für die AfD in Anspruch, im Gegensatz zu anderen Parteien „freie und ergebnisoffene Diskussionen“ zu führen.

„Wir tun dies in der stickigsten geistigen Atmosphäre, die je in Deutschland herrschte, seit dieses Land eine Demokratie ist.“ Das Ausmaß der „öffentlichen Verlogenheit“ sei erschütternd. (mz)