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11. September 2001 11. September 2001: Notrufe aus dem World Trade Center wurden veröffentlicht

27.08.2003, 18:23
Die Welt hielt erschüttert den Atem an, als Zehntausende Menschen am 11. September 2001 um ihr Leben kämpften. Die Notrufe aus dem brennenden World Trade Center wurden inzwischen veröffentlicht - gegen den Widerstand zahlreicher Hinterbliebener der fast 3000 Ermordeten. (Foto: dpa)
Die Welt hielt erschüttert den Atem an, als Zehntausende Menschen am 11. September 2001 um ihr Leben kämpften. Die Notrufe aus dem brennenden World Trade Center wurden inzwischen veröffentlicht - gegen den Widerstand zahlreicher Hinterbliebener der fast 3000 Ermordeten. (Foto: dpa) dpa

New York/dpa. - «Wir brauchen Hilfe», ist immer wieder zu lesen. «Wir arbeiten unsnach oben, es wird aber immer rauchiger, wir tun unser bestes», heißtes an anderer Stelle. «Im Allgemeinen wird deutlich, wie Menschenversuchten, auf heldenhafte und professionelle Art, einen Tag desHorrors zu überleben», sagte Greg Trevor, Sprecher der PortAuthority, der bundesstaatlichen Eigentümerin der WTC-Türme sowie desGrund und Bodens, auf dem sie standen.

Die Dokumentensammlung offenbart erneut das unermessliche Leid derOpfer sowie von Angehörigen, die sich verzweifelt in der Hoffnung aufHilfe an die Behörden wandten. Sie verdeutlicht zudem einmal mehr dieHilflosigkeit der New Yorker Polizei und Feuerwehr, die auf einenAnschlag wie den Angriff auf das World Trade Center mit zweientführten Passagierflugzeugen nicht vorbereitet war. Und sie zeigtauch, dass viele der Rettungskräfte und der in den WTC-Türmeneingeschlossenen Opfer ein hohes Maß an menschlicher Würde und Stärkeim Angesicht des Todes bewahrten.

Zugleich rufe die Veröffentlichung überall in den USA dasschreckliche Geschehen am 11. September und die nach wie vorbestehende Gefährdung durch den internationalen Terrorismus wiederins Bewusstsein, hieß es in Kommentaren von US-Medien. In der rund2000 Seiten umfassenden Abschrift von insgesamt etwa 260 Stundenlangen Tonbandaufzeichnungen wird die Kommunikation von Opfern sowiederen Angehörigen und Freunden mit den Einsatzzentralen der Polizeisowie zwischen den Rettungskräften und deren Leitstellen bis insDetail wiedergegeben. Der Herausgabe der Aufzeichnungen war einMonate langer Rechtsstreit vorausgegangen.

Die «New York Times» Zeitung hatte geltend gemacht, dass dieÖffentlichkeit ein berechtigtes Interesse daran habe, über dasGeschehen unmittelbar nach dem terroristischen Anschlag genauinformiert zu werden. Einige Angehörige der 2792 Opfer desTerroranschlags hatten sich gegen die Veröffentlichung gewehrt. Siehatten argumentiert, dass auf den Mittschnitten ganz private letzteWorte zu hören seien. Das zuständige Gericht entschied schließlich,das öffentliche Interesse habe Vorrang. Vertreter zahlreicherZeitungen, Rundfunk- und Fernsehstationen aus aller Welt standen amDonnerstagabend Schlange, um für einen Unkostenbeitrag von 500 Dollar(460 Euro) die Mitschriften bei der Port Authority abzuholen.

Trümmer des World Trade Centers am 18. September 2001 (Archivfoto: dpa)
Trümmer des World Trade Centers am 18. September 2001 (Archivfoto: dpa)
NYC OFFICE EMERGENCY MANGEMENT/AFP/epa
Blick auf das brennende World Trade Center auf Manhattan am 11. September 2201 (Archivfoto: dpa)
Blick auf das brennende World Trade Center auf Manhattan am 11. September 2201 (Archivfoto: dpa)
dpa