Photovoltaik Photovoltaik: Sovello rappelt sich auf
BITTERFELD-WOLFEN/MZ. - Das Beteiligungs-Unternehmen mit Standorten in St. Gallen (Schweiz) und Düsseldorf gab am Mittwoch bekannt, den Solarzellen-Hersteller mit 1 250 Mitarbeitern von den bisherigen Anteilseignern Evergreen Solar, Q-Cells und REC zu übernehmen. Allerdings müssen noch die Kartellbehörden und beteiligte Banken zustimmen.
Nach Worten von Vorndran ist Sovello ein vollintegriertes Solarunternehmen, das sowohl Wafer (dünne Siliziumscheiben), Zellen und Solar-Module herstellt. Zudem gebe es eine ausgereifte Produktion. "Solche Firmen gibt es nicht viele in Deutschland, ihnen gehört die Zukunft", so Vorndran. Um Sovello wieder flott zu machen, will Ventizz zunächst mit einem zweistelligen Millionen-Euro-Betrag das Eigenkapital des Unternehmens stärken. Zudem soll durch ein bereits begonnenes Kostensenkungsprogramm bis 2011 die Produktivität laufend erhöht werden.
Durch die Finanzkrise und einem einhergehenden Preisverfall für Solarmodule war Sovello 2009 ins Trudeln gekommen. Aufgrund von Kurzarbeit im zweiten und dritten Quartal sank die Produktion von 84,8 Megawatt 2008 auf 58,3 Megawatt, heißt es im Q-Cells Geschäftsbericht. Da Q-Cells selbst in der Umstrukturierung steckt, wollte sich der Konzern auch von der Beteiligung an Sovello trennen.
Seit Ende letzten Jahres geht es bei Sovello wieder aufwärts. "Für das erste Halbjahr 2010 sind unsere Auftragsbücher voll", sagt Firmen-Chef Ted Scheidegger. Wie in der gesamten Solarbranche hänge die Entwicklung im zweiten Halbjahr auch bei Sovello stark von der Entscheidung der Bundesregierung über die geplante Kürzung der Solarförderung ab. Nach Scheideggers Plänen soll die Produktion in diesem Jahr über 100 Megawatt liegen - dies wäre eine Verdopplung zum Vorjahr.
Ein Arbeitsplatzabbau ist bei Sovello nach Worten von Scheidegger nicht geplant. "Unsere Mitarbeiter sind jedoch zu Beiträgen, wie Zugeständnissen bei der Arbeitszeit bereit." Ziel des Firmenchefs ist es, bis 2011 wieder voll wettbewerbsfähig gegenüber der asiatischen Konkurrenz zu sein.
Der neue Eigentümer Ventizz will Scheideggers Kurs unterstützen. Der Investor ist in der mitteldeutschen Solarbranche nicht unbekannt. Ventizz war bereits bei den Solarfirmen Ersol und PV Crystalox engagiert.