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Pharma Pharma: Lebensrettende Infusionsmittel aus Bernburg

Von Sabine Fuchs 15.06.2008, 19:24
Einen Beutel mit Isotonischer Natriumchlorid-Lösung hält in der Serumwerk AG in Bernburg (Salzlandkreis) eine Laboratin in ihren Händen. (Foto: dpa)
Einen Beutel mit Isotonischer Natriumchlorid-Lösung hält in der Serumwerk AG in Bernburg (Salzlandkreis) eine Laboratin in ihren Händen. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Bernburg/dpa. - «Mit ihr sollen vor allem lebensrettende Infusionsmittel gefertigt werden», sagte der Vorstandsvorsitzende derSerumwerk Bernburg AG, Helge Fänger, in einem Gespräch mit derDeutschen Presse-Agentur dpa. Mehr als zehn Millionen Euro habe dasUnternehmen investiert. Diese Infusionslösungen werden zum Beispielbei Patienten mit hohem Blutverlust nach einem Unfall oder einerOperation verabreicht und dienen vorübergehend als Blutersatz. «DieMittel sind weltweit gefragt, wir liefern in mehr als 40 Länder»,sagte Fänger.

Das Unternehmen, das vor allem durch sein Erkältungsmittel«Pulmotin» bekannt wurde, habe in den zurückliegenden Jahren einesehr erfolgreiche Entwicklung genommen. «In der Gruppe steigerten wir2007 den Umsatz auf 66,8 Millionen Euro von 58,5 Millionen Euro imJahr 2006», sagte Fänger. In Bernburg sei er im gleichen Zeitraum von47,3 Millionen Euro auf 55,4 Millionen Euro gewachsen. Der Export seiim Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent gesteigertworden.

Zur Unternehmensgruppe gehören neben dem Werk in Bernburg nochdrei weitere Werke, darunter eines in Tschechien. In einem kleinenOrt bei Pardubice werden Blutschlauchsysteme für die BernburgerMutter hergestellt. «Diese Systeme werden bei der Behandlung vonDialysepatienten gebraucht», sagte Fänger. Die Investition inTschechien habe sich gelohnt, weitere Produktionsstätten im Auslandseien jedoch nicht geplant.

Seit mehr als 50 Jahren werden in Bernburg Arzneimittel undpharmazeutische Wirkstoffe sowie medizinische Produkte für die Human-und Veterinärmedizin hergestellt. «Erfolgreich in der Produktion fürVierbeiner sind wir mit einem Präparat für Ferkel», sagte derVorstandsvorsitzende. Es fördere die Blutbildung bei den Tieren.120 000 Liter des Mittels würden jährlich gefertigt und inDeutschland sowie im Ausland verkauft.

Das Serumwerk - einst einer der größten Hersteller fürInfusionslösungen und Tierarzneimittel in der DDR - ist seit 1992eine Aktiengesellschaft. «Das Kapital wurde durch ein Management-Buy-Out von der Geschäftsführung aufgebracht», sagte Fänger. Heute seien560 Menschen in der Gruppe beschäftigt. Vor allem dank eigenerForschung und Entwicklung habe sich Bernburg nach der Wende gegenharte Konkurrenz durchsetzen können. Das Serumwerk sei einer derwenigen eigenständigen Arzneimittelhersteller in Ostdeutschland.