Pharma Pharma: Kartellamt muss dem Werksverkauf an Hexal zustimmen

Dresden/dpa. - Die Zustimmung des Bundeskartellamtes zum Kaufdes Degussa-Arzneimittelwerkes Radebeul bei Dresden an die Hexal AGist nach Ansicht des Hexal-Vorstandes Thomas Strüngmann Formsache.«In der Regel dauert eine solche Entscheidung etwa drei Monate»,sagte Strüngmann am Montag in Dresden. Bis zum Sommer sollte siedaher gefallen sein. Die Hexal AG aus Holzkirchen bei Münchenübernimmt das Degussa-Werk zum 1. Juli 2004. Damit soll nach der imApril 2003 verkündeten Schließung des Werkes der Pharma-StandortRadebeul erhalten bleiben.
177 Arbeitsplätze und 31 Lehrlingsstellen sind den Angaben zufolgegesichert. Der Rest der etwa 300 Beschäftigten bleibe bis Dezember2005 die Anstellung in einer Transfergesellschaft, sagte der Leiterdes Geschäftsbereiches Exclusive Synthesis and Catalysts, PeterNagler. Beide Seiten machten keine Angaben über den Kaufpreis. DerFreistaat habe in den seit Frühherbst 2003 gelaufenen Gesprächen nurmoderiert, sagte Wirtschaftsminister Martin Gillo (CDU). Füreventuelle Investitionen seien Fördergelder in Aussicht gestelltworden.
Das Radebeuler Werk soll von Juli an als eigenständigeTochtergesellschaft Hexal Synthese GmbH firmieren. Hexal sei damitaußer einem anderen Mitwettbewerber das einzige so genannte Generika-Unternehmen in Deutschland mit eigenem Synthesewerk, sagteStrüngmann. Generika sind Arzneimittel, die nach Ablauf derPatentfrist des Erstanbieters preiswert von anderen Konkurrentenproduziert und angeboten werden können.
Radebeul sei wichtig für Hexal, da der Standort über eineSonderproduktionsanlage für Krebsmedikamente verfüge und einigeProdukte für den Export in die USA genehmigt seien, sagte Strüngmann.Hexal beschäftigt weltweit rund 5900 Mitarbeiter. Von den bundesweitetwa 2500 Beschäftigten würde mehr als die Hälfte in den neuenBundesländern arbeiten, sagte Strüngmann. Hexal setzte 2003 rund 1,18Milliarden Euro um.