Pharma Pharma: Jenapharm konzentriert sich auf Medikamente für Frauen
Jena/dpa. - ImKerngeschäft mit gynäkologischen Präparaten will JenapharmEntwicklung und Vertrieb stärken und auch wieder in den Exporteinsteigen, sagte Geschäftsführerin Isabel Rothe der dpa. Der Bayer-Konzern hatte in diesem Jahr die Jenapharm-Mutterfirma, die BerlinerSchering AG, übernommen.
Die Jenapharm GmbH bleibe unter ihrem bisherigen Namen alseigenständige Tochtergesellschaft der neuen Bayer Schering Pharma AGerhalten. Das Kerngeschäft mit Anti-Baby-Pillen und anderenHormonpräparaten für Frauen solle um weitere Medikamente zurBehandlung von Frauenleiden ergänzt werden, kündigte Rothe an. Dabeisei neben Produkt-Zukäufen auch die Weiterentwicklung eigenerPräparate geplant. Von 2007 an will Jenapharm wieder Medikamente fürden russischen Markt liefern. Schrittweise sollen weitere europäischeLänder folgen. Das Thüringer Pharmaunternehmen hatte seit zehn Jahrenkein eigenständiges Exportgeschäft mehr betrieben, zuvor waren vorallem osteuropäische Länder wichtige Außenhandelspartner.
Der genaue Zeitpunkt für den Abzug des Geschäftsfeldes Andrologieaus Jena stehe noch nicht fest, sagte Rothe. Es soll nachAngaben des Jenapharm-Betriebsrates wahrscheinlich am Bayer-Stammsitzin Leverkusen konzentriert werden. «Wir erwarten, dass unsereKollegen dort einen Arbeitsplatz finden», sagte derBetriebsratsvorsitzende Thomas Ohage. In dem Bereich erwartet dasJenaer Unternehmen in diesem Jahr einen Umsatz von 14,2 MillionenEuro.
Das ostdeutsche Traditionsunternehmen Jenapharm durchläuft derzeiteinen harten Umbauprozess. Die Firma schrumpft dabei vom Forschungs-und Produktions- fast ausschließlich zum Vertriebsstandort. In diesemZusammenhang wurde im Sommer bereits die Produktionsanlage fürArzneimittel-Wirkstoffe geschlossen, 40 Stellen fielen dabei weg.Mit Beginn des nächsten Jahres wird die Forschungsabteilung in denentsprechenden Bayer-Schering-Produktionsbereich in Berlinintegriert. Von den betroffenen 45 Mitarbeitern wechseln 30 ihrenArbeitsort. Jenapharm hat derzeit etwa 330 Beschäftigte. ImKerngeschäft mit Anti-Baby-Pillen und anderen Hormonpräparaten fürFrauen rechnet Jenapharm in diesem Jahr mit einem Umsatz in Höhe von97,3 Millionen Euro.