Pharma-Handel Pharma-Handel: Bei dm kann man jetzt auch Medikamente kaufen

Düsseldorf/Karlsruhe/dpa. - Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Service isteine Kooperation mit einer niederländischen Versandapotheke inVenlo. Ein Test in acht Filialen im Rheinland sei erfolgreichgewesen, das Angebot solle nun nach und nach bundesweit ausgedehntwerden.
Möglich wurde die Medikamentenabgabe durch ein Urteil desOberverwaltungsgerichtes (OVG) für Nordrhein-Westfalen in Münster(Az.: 13 A 1314/06). Das Vertriebskonzept verstoße weder gegen dasArzneimittel- noch gegen das Apothekenrecht, hatte das Gericht imvergangenen November befunden und keine Revision zugelassen. DieApotheker-Organisationen hatten bestürzt auf das Urteil reagiert.
«Bei der Zusammenarbeit mit der Europa Apotheek Venlo erbringt dmeine logistische Dienstleistung», erklärte dm-GeschäftsführerinPetra Schäfer am Mittwoch. Bei nicht rezeptpflichtigen Produkten seieine Kostenersparnis von bis zu 40 Prozent möglich. Beirezeptpflichtigen Medikamenten garantiere die Versandapotheke einenBonus von mindestens 2,50 Euro und maximal 15 Euro pro Präparat. DiePatienten müssen allerdings bis zu drei Tage auf ihre Medikamentewarten. Der Bestell- und Abholservice richtet sich vor allem anchronisch kranke Menschen, die ihren Medikamentenbedarf absehenkönnen.
Für den persönlichen Verkauf der Medikamente haben dieherkömmlichen Apotheken weiterhin das Monopol. Daher könnendie Arzneimittel in den dm-Märkten weder an der Kasse bezahltwerden, noch dürfen die Drogerie-Mitarbeiter Auskünfte zu denMedikamenten erteilen. Die Bezahlung erfolgt per Überweisung oderBankeinzug.
Die Drogeriemarktkette hatte im Juni 2004 damit begonnen, inacht Testfilialen in Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach undViersen den Bestell- und Abholservice anzubieten. Die StadtDüsseldorf hatte dies zunächst verboten, weil sie darin einenVerstoß gegen das Arzneimittelrecht sah. Das Verbot war dann durchdas OVG-Urteil aufgehoben worden. Die 900 dm-Drogerienerwirtschafteten nach Unternehmensangaben mit mehr als 16 000Mitarbeitern im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2006/07 einenUmsatz von 1,47 Milliarden Euro.