Pharma Pharma: Bayer und Schering einigen sich auf einen Zusammenschluss
Leverkusen/Berlin/dpa. - Bayer legteein Angebot von 86 Euro in bar pro Schering-Aktie vor undübertrumpfte damit die feindliche Offerte des Darmstädter Rivalen Merck, der 77 Euro je Anteilsschein geboten hatte. Die Zentrale der neuen Aktiengesellschaft mit dem Namen «Bayer Schering Pharma» soll in Berlin angesiedelt sein. Der gemeinsame Umsatz würde mehr als neun Milliarden Euro umfassen.
Schering begrüßte das Bayer-Angebot. Vorstandschef Hubertus Erlensagte, beide Seiten hätten sich verständigt, den Zusammenschluss sozu vollziehen, «dass er die Interessen aller Beteiligtenberücksichtigt». Die Fusion werde «ein führendes spezialisiertesPharmaunternehmen schaffen», das international wettbewerbsfähig sei.«Beide Pharmageschäfte ergänzen sich sinnvoll und folgen der gleichenstrategischen Ausrichtung.» Erlen bezeichnete den Preis von 86 Euroje Aktie als «gutes Angebot». Er erwartet den Abschluss derTransaktion bereits im zweiten Quartal 2006, die Zustimmung derWettbewerbshüter vorausgesetzt.
Nach Angaben von Bayer entspricht das Übernahmeangebot einemTransaktionswert von 16,3 Milliarden Euro. «Die Übernahme vonSchering passt ausgezeichnet in unsere strategische Zielrichtung, dasGesundheitsgeschäft vor allem im Bereich der Pharma-Spezialprodukteweiter zu stärken und damit unseren Teilkonzern Bayer HealthCare alsHauptwachstumsmotor des Konzerns substanziell auszubauen», sagteVorstandschef Werner Wenning.
Bayer erwartet von einem Zusammenschluss Synergieeffekte von etwa700 Millionen Euro jährlich vom dritten Jahr nach Abschluss derTransaktion an. Dagegen stünden einmalige Restrukturierungskosten vonrund einer Milliarde Euro. Mit Blick auf die Mitarbeiter werde man«besonderen Wert auf einen fairen und ausgewogenen Prozess legen»,sagte Wenning. Das Geschäft soll durch bestehende Barmittel in Höhevon rund drei Milliarden Euro und Kredite finanziert werden.