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Pflüger: Offener Brief ist keine Attacke gegen Koch

31.01.2008, 10:02

Berlin/dpa. - Die Verfasser eines offenen Briefes zur Ausländer-Integration wollten nach Angaben des Berliner CDU-Politikers Friedbert Pflüger nicht Hessens Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) angreifen. «Das ist keine Korrektur von Koch, allenfalls eine Ergänzung».

Das sagte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und Mitautor des Briefes am Donnerstag im ZDF-«Morgenmagazin». Er sei ein Freund von Roland Koch, den er für einen «glänzenden Politiker» halte. «Ich habe mich von seinem Wahlkampf überhaupt nicht zu distanzieren, habe überhaupt keine Zensuren zu erteilen», sagte Pflüger. «Wir wollen nicht Herrn Koch attackieren.»

In dem Brief, den die Wochenzeitung «Die Zeit» veröffentlicht hat, heißt es unter anderem, die Einbindung von Einwanderern sei «so fundamental für die Zukunft unseres Landes, dass sie nicht zu einem Wahlkampfthema degradiert werden darf». Koch hatte seinen Landtagswahlkampf auf die Bekämpfung der Jugendgewalt insbesondere von Ausländern konzentriert, nachdem zwei Jugendliche in der Münchner U-Bahn einen Rentner brutal zusammengeschlagen hatten.

Pflüger erläuterte, der Brief sei die Antwort auf ein eine Woche zuvor in der «Zeit» veröffentlichtes Schreiben mehrerer Deutscher türkischer Abstammung. Am hessischen Wahlkampf sei nicht «widerlich» gewesen, dass Koch auf die Vorgänge in München reagiert habe, «sondern die Art und Weise, wie er als Rassist und Ausländerfeind in die Ecke gestellt worden ist». Auch führende türkische Vertreter in Deutschland hätten dies gleich instrumentalisiert.