Parlamentswahl in Großbritannien: Parlamentswahl in Großbritannien: Halbherzige Wähler

HALLE/MZ. - Die Konservativen haben gewaltigan Stimmen gewonnen, aber nicht gesiegt. DieBriten wollten zwar den Wechsel, aber nurhalbherzig. Sie haben genug von Gordon Brownund Labour, gönnten dem smarten David Cameronnicht unbedingt das Amt als Premier. Mit einemParlament, in dem keine Partei über eine Mehrheitverfügt, haben die Wähler ein unbritischesErgebnis erzielt: Erstmals stehen Koalitionsverhandlungenan.

Brown hat in der Wahlnacht noch um die vonden Medien überschätzten Liberaldemokratenmit ihrem dynamischen TV-Star Nick Clegg gebuhlt,aber am Tage danach sieht er ein: Labour istnur noch zweite Wahl und überlässt Cameronden Vortritt beim Versuch, eine Regierungzu bilden.

Laut Verfassung hat der noch amtierende Premierdas Privileg der Regierungsbildung, aber Brownverzichtet. Aus gutem Grund: er hat mit denLiberalen nicht die Mehrheit. Zu mehr alseiner Minderheitsregierung würde es also nichtlangen.

Großbritannien sieht unsicheren, aber auchspannenden Wochen entgehen. Sicher scheintnur eins: die nächsten Unterhauswahlen stehenbald ins Haus, vielleicht noch in diesem Jahr.

Kontakt zur Autorin: <">Marianne Quoirin