Panadur GmbH Halberstadt Panadur GmbH Halberstadt: «Intelligente Oberflächen» sind preisgekrönt

Halberstadt/dpa. - Das Unternehmen mit zwölf Mitarbeitern hat es ins Finale um den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft geschafft, war Sieger auf dem Würzburger Automobilgipfel 2007, hat inder Kategorie «Kunststoffe/Chemie» den den InnovationspreisMitteldeutschland gewonnen und nennt sich «Ort im Land der Ideen2008». Mehr als 50 Patentansprüche hat Panadur schon eingereicht,weitere sollen folgen. Gearbeitet wird in Halberstadt mit derzukunftsweisenden Nanotechnologie.
«Wir schaffen intelligente Oberflächen für Kunststoffteile», sagtGeschäftsführer Wolfgang Beck. Nanopartikel machen es möglich, dieStrukturen von Oberflächen so zu verändern, dass sie zum Beispielselbst enteisend oder schwer entflammbar sind. «Kunststoff ist derWerkstoff der Zukunft und wir wollen diese Zukunft mit erfinden.».Erst Mitte 2007 stellte das Unternehmen das Beschichtungsverfahrenvor und steht heute bereits vor der Serieneinführung.
Eingesetzt werden die beschichteten Kunststoffe zum Beispiel inder Automobilindustrie, in Wohnmobilen, Schwimmbädern, der Medizinund Windrädern. «Nanotechnologie ist Querschnittstechnologie, diefast überall zum Einsatz kommen kann», sagt Beck. Das Wort «nanos»kommt aus dem Griechischen und bedeutet «Zwerg». Vergleicht man einenNanopartikel mit der Größe eines Fußballs, so entsteht das gleicheGrößenverhältnis wie das zwischen dem Fußball und der Erde.
«Das Beschichten von Teilen wird seit Jahrzehnten praktiziert undist selbst keine Neuerung. Erst die Integration von Funktionen in dieOberflächen macht es zu einer», erklärt Beck. Bislang wurden dieOberflächen mit Lack vor allem zu dekorativen Zwecken verändert. InZukunft will die Panadur GmbH auch den Baubereich erobern. «Die hoheReaktionsgeschwindigkeit des Materials erlaubt es, auch in dieserBranche tätig zu werden.» So könnten Baustoffe etwa gegenWettereinflüsse oder Streusalz besser geschützt werden.
Nach Auskunft des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) belegtDeutschland bei den Patentanmeldungen in der Nanotechnologie imweltweiten Vergleich den dritten Platz. In diesem Sektor beschäftigenbundesweit rund 550 Unternehmen etwa 50 000 Menschen. Der VCI fördertdie Nanotechnologie mit einer bis 2009 laufenden Kampagne unter demMotto «Chemie macht Zukunft». Anton Mariacher, Geschäftsführer derTräger-Initiative «Chemie im Dialog», erklärt das Ziel: «Wir wollendas Verständnis und die Akzeptanz für Zukunftstechnologien inDeutschland verbessern.»