Otto-Versand Otto-Versand: Streiks in zwei Auslieferungslagern

Hamburg/dpa. - Mehrere hundert Arbeitnehmer haben amDonnerstag die Auslieferungslager des Versandhändlers Otto in Hamburgund Haldensleben (Sachsen-Anhalt) bestreikt. Sie folgten damit einemAufruf der Gewerkschaft ver.di, die in der laufenden Tarifrunde denDruck auf die Arbeitgeber erhöhen will. Nach Angaben von Ottobeteiligte sich gut die Hälfte der Belegschaften an dem Streik.Trotzdem laufe der Betrieb weiter und insbesondere der Eilservice seinicht gefährdet.
Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel dauern bereits seit demFrühjahr und haben bislang in keinem Tarifbezirk zu einem Abschlussgeführt. Die Gewerkschaft fordert Einkommensverbesserungen mindestensin der Höhe des Preisanstiegs. Die Arbeitgeber haben unter demHinweis auf die schwache Einzelhandels-Konjunktur dagegen denManteltarifvertrag gekündigt, der unter anderem Arbeitszeiten,Urlaubstage und Zuschläge regelt. Sie wollen Urlaubs- undWeihnachtsgeld sowie Samstagszuschläge kürzen oder ergebnisabhängigzahlen.
Die siebte Tarifrunde für die 57 000 Beschäftigten des HamburgerEinzelhandel ist für den 2. Dezember angesetzt. Es gibt Signale ausden Tarifparteien, dass hier möglicherweise der bundesweit ersteTarifabschluss erreicht werden könnte, um das Weihnachtsgeschäftnicht zu belasten.