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Oppositionsführerin Bhutto bei Selbstmordanschlag getötet

27.12.2007, 14:04

Islamabad/dpa. - Knapp zwei Wochen vor den Wahlen in Pakistan ist Oppositionsführerin Benazir Bhutto am Donnerstag bei einem Anschlag getötet worden. Das bestätigte ein Sprecher des Krankenhauses in der Garnisonsstadt Rawalpindi nach Angaben mehrerer Fernsehsender.

Die genauen Umstände ihres Todes blieben unklar. Zunächst war berichtet worden, sie sei bei einem Selbstmordanschlag getötet worden, bei dem auch etwa 20 ihrer Anhänger starben. In anderen Berichten hieß es, sie sei kurz nach dem Selbstmordanschlag erschossen worden.

Eine offizielle Bestätigung von Seiten der Regierung von Präsident Pervez Musharraf für den Tod der Oppositionspolitikerin gab es zunächst nicht. Der US-Fernsehsender CNN berichtete, nach Bekanntwerden des Todes sei es in den Straßen Rawalpindis zu gewalttätigen Protesten gekommen.

Nach Medienberichten hatte sich ein Selbstmordattentäter auf einer Wahlkampfveranstaltung ihrer Pakistanischen Volkspartei in die Luft gesprengt. Die Wahlkampfveranstaltung war von Tausenden ihrer Anhänger besucht worden. Im Fernsehen waren Bilder verwundeter und getöteter Menschen auf der Straße zu sehen.

Der Anschlag erfolgte zehn Wochen nach Bhuttos Rückkehr aus dem selbst gewählten Exil. Nur Stunden nach ihrer Rückkehr am 18. Oktober waren bei einem Selbstmordanschlag auf ihre Wagenkolonne in Karachi 140 Menschen getötet worden. Sie selbst blieb damals unverletzt.

Die charismatische 54-Jährige spielte seit Jahrzehnten in der pakistanischen Politik eine maßgebliche Rolle, unter anderem war sie zwei Mal Regierungschefin. Wegen Korruptionsvorwürfen wurde sie jedes Mal abgesetzt, was aber ihrer Popularität im Volk keinen Abbruch tat.