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Opel-Werk in Antwerpen wird geschlossen

21.01.2010, 10:46

Rüsselsheim/Brüssel/dpa. - Der Autobauer Opel will sein Werk in Antwerpen schließen. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag in Rüsselsheim mit und bestätigte damit Angaben des Betriebsrates.

«Wir sind uns der Tragweite bewusst, die diese Ankündigung für die Beschäftigten in Antwerpen und ihre Familien hat und fühlen mit ihnen», sagte Opel-Chef Nick Reilly. Falls die Schließungsabsicht bestätigt werde, würde die Produktion in den kommenden Monaten auslaufen, hieß es in der Mitteilung.

Der westeuropäische Fahrzeugmarkt werde dieses Jahr rund 1,5 Millionen Autos weniger umfassen als 2009 und rund vier Millionen Fahrzeuge weniger als auf seinem Höhepunkt im Jahre 2007. Es sei nicht zu erwarten, dass der Markt in naher Zukunft oder überhaupt zu diesem Niveau zurückkehren werde. Dies führe zu einer erheblichen Überkapazität in der Industrie und insbesondere bei Opel. Daher müsse Opel seine Kapazitäten um rund 20 Prozent reduzieren. Im Opel-Werk in Antwerpen, wo der Astra produziert wird, sind nach aktuellen Angaben rund 2600 Mitarbeiter beschäftigt.

Der flämische TV-Sender VRT berichtete, das Werk solle Ende Juni die Arbeit einstellen. Ein nicht genannter Gewerkschaftsvertreter sprach von «einer kollektiven Entlassung». Es handelt sich um die erste Schließung eines Opel-Werkes in Europa. Damit erreicht die Opel-Krise einen neuen Höhepunkt.

Die Schließungsankündigung kam nicht überraschend. Schon seit längerem war bekannt, dass die Opel-Muttergesellschaft General Motors (GM) den Standort schließen will. Der Sanierungsplan von Opel sieht nach früheren Betriebsratsangaben aus Deutschland vor, im laufenden Jahr etwa 8300 der 48000 Stellen in Europa abzubauen, vor allem in Deutschland und Belgien.