Opel Opel: Rüsselsheim bekommt Europa-Zentrale
Zürich/Rüsselsheim/dpa. - Der US-Konzern konzentriere sich in Europa auf seine TochterOpel, deren Stammsitz in Rüsselsheim ist, sowie auf die MarkeChevrolet.
Erst Anfang November hatte der wiedererstarkte Konzernentschieden, Opel zu behalten und nicht an den Zulieferer Magna zuverkaufen. GM will seine deutsche Tochter nun aus eigener Kraftsanieren. Die Standortentscheidung wird von Branchenkennern alsReaktion von GM auf die öffentliche Kritik am Hin und Her desUnternehmenskurses gesehen.
Der Umzug der rund 150 GM-Mitarbeiter aus Zürich hat bereitsbegonnen und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Dort bleibt dannnur noch die Verwaltung der GM-Tochter Chevrolet sowie von OpelSchweiz. «Mit dem Verkauf der Tochter Saab hat die Mehrmarken-Strategie von GM nicht mehr gegriffen», erklärte der Sprecher dieEntscheidung. Nun wolle man für Opel die Verwaltung, Entwicklung undProduktion in Rüsselsheim zusammenführen. Seit Mitte der 80er Jahrehatte der Konzern seine Europa-Zentrale in der Schweiz.
Das Opel-Stammwerk südwestlich von Frankfurt am Main ist mit rund15 600 Mitarbeitern das Herz von Opel. Hier läuft der neueMittelklassewagen Insignia vom Band. In Rüsselsheim ist zudem dasInternationale Entwicklungszentrum (ITZ) angesiedelt. Daneben hatOpel in Deutschland noch Werke in Bochum, Kaiserslautern undEisenach.
Der Betriebsrat begrüßte die GM-Entscheidung. «Das ist einelogische Konsequenz und eine Hommage an den Standort Rüsselsheim»,sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz. Der Betriebsraterneuerte seine Forderung nach einer Umwandlung der Adam Opel GmbH ineine Aktiengesellschaft, damit Opel mehr Eigenständigkeit erhält.Dies hatte GM-Präsident Fritz Henderson bei seinem Besuch in dervergangenen Woche in Rüsselsheim aber bereits abgelehnt und gesagt:«Ich bin mir einfach nicht sicher, ob das (die AG) der richtige Wegist, um erfolgreich zu werden.»