Online-Handel: Online-Handel: Amazon.com verringert Verluste

Seattle/München/dpa. -    Besonders stark wuchs das Auslandsgeschäft. Der internationaleUmsatz erhöhte sich um 76 Prozent auf 132 Millionen Dollar. DerBranchenführer im Internet-Einzelhandel hat 32 Millionen Kunden,davon sechs Millionen im Ausland. Es gab in der Berichtszeit Aufträgevon drei Millionen Neukunden.

   Amazon.com-Finanzchef Warren Jenson betonte, das Unternehmenhoffe, sein Ziel eines operativen Gewinns auf Pro-Forma-Basis imDezember-Quartal zu erreichen. In den vergangenen Jahren hatte sichAmazon stark auf den Ausbau von Umsatz und Kundenzahl konzentriertund dafür hohe Verluste in Kauf genommen. Mittlerweile ist dieProfitabilität stärker in den Vordergrund gerückt. Die Gesellschafterwartet für das zweite Quartal einen Umsatz von 650 Millionen bis700 Millionen Dollar. Amazon.com geht für das Gesamtjahr von einemUmsatzanstieg von 20 bis 30 Prozent aus.

In Deutschland will Amazon die Marktführerschaft in den nächstenMonaten ausbauen. «Wir haben zurzeit alle vier Sekunden eineBestellung», sagte Deutschland-Geschäftsführer Philipp Humm der dpa.Laut einer GfK-Studie habe der Amazon-Marktanteil im Online-Buchhandel im vergangenen Jahr bei 47 Prozent gelegen, bezogen aufden gesamten Buchhandel bei drei Prozent. Die kleineren KonkurrentenAmazons klagten zuletzt über den in Deutschland üblichen kostenfreienVersand bei Buchbestellungen im Internet. Amazon könne aber gut damitleben, sagte Humm. Schließlich profitiere man im Gegenzug von derBuchpreisbindung hier zu Lande.

Amazon sieht sich unter Berufung auf eine Studie desMarktforschungsunternehmens GfK als Deutschlands größten Online-Shop,nicht nur bezogen auf das Buchgeschäft. Der GfK-Untersuchung zufolgehabe der Amazon-Umsatz von September bis Februar 219 Millionen DMbetragen, sagte Humm. Mit deutlichem Abstand folgten den Angabenzufolge auf den Plätzen Otto (139 Mio DM) und Quelle (89 Mio DM).Amazon selbst veröffentlicht keine Zahlen für das Deutschland-Geschäft.