Olympia 2012 Olympia 2012: Regionale Wirtschaft stärkt die Bewerber

Berlin/MZ. - Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat den Wirtschaftsverbänden der Regionen Leipzig und Rostock dafür gedankt, dass sie die Olympia-Bewerbung 2012 zu Gunsten der beiden Städte nachdrücklich unterstützen. Schily, der auch für die Sportförderung zuständig ist, erklärte in Berlin, die Austragung der Olympischen Sommerspiele in Leipzig sowie der Segelwettbewerbe in Rostock wäre eine "großartige Anerkennung von Deutschland als Sport-Nation". Zudem würde dies die Bundesrepublik insgesamt als Wirtschaftsstandort stärken.
Schily äußerte sich bei einem Treffen mit Prominenten aus Politik und Wirtschaft in der Repräsentanz der Dresdner Bank in Berlin. Er verglich die Bewerbung für 2012 mit einem Fußballspiel: "Manchmal liegt man durch ein Gegentor zurück und kann doch noch gewinnen." Der Minister spielte damit auf die jüngsten Personalquerelen an. Außerdem verwies Schily auf die große Attraktivität der Sportvereine in Deutschland. Rund 27 Millionen Menschen seien in etwa 88000 Sportvereinen organisiert.
Führende Repräsentanten von der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammern aus den beiden Regionen Leipzig und Rostock unterstrichen ihre Bereitschaft zur vollen Unterstützung der Olympia-Bewerbung. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es: "Die Bewerbung stärkt nicht nur das Ansehen des Sports und der sportlichen Nachwuchsarbeit in Deutschland, sondern stellt auch eine wirtschaftliche Chance dar." Die Zusammenkunft stand unter dem Motto "Gemeinsam für Deutschland - Leipzig/Rostock 2012".
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) sagte, Leipzig und Rostock stünden für "kompakte Spiele" an "überschaubaren Orten". Vorbild sei die erfolgreiche Bewerbung der norwegischen Stadt Lillehammer für die Winterspiele 1994. Leipzig und Rostock stünden nicht für "Gigantismus". Mit der Wahl für Leipzig und Rostock würden die internationalen Sportgremien "der zunehmenden Kommerzialisierung Einhalt gebieten". Beide seien "die Boom-Städte des Ostens".
Mike de Vries, einer der Geschäftsführer der Leipziger Bewerbungsgesellschaft, bezeichnete es als vorrangig, "noch mehr positive Emotionen für die Bewerbung zu erzeugen". An den Konzepten - etwa für den Ausbau von Sportstätten, Verkehrswegen und Übernachtungsmöglichkeiten - werde intensiv gearbeitet: "Wir sind schon im ersten Endspurt." Bereits am 15. Januar lässt sich das Internationale Olympische Komitee über die Konzepte der einzelnen Bewerberstädte unterrichten.
Gleichsam als Glücksbringer für Leipzig und Rostock präsentierten die Veranstalter eine Fackel. Es war genau jene Fackel, mit der 1972 im Münchner Olympiastadion die olympische Flamme entzündet worden ist.