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Obama nimmt Friedensnobelpreis entgegen

10.12.2009, 13:05

Oslo/dpa. - US-Präsident Barack Obama hat seinen Friedensnobelpreis mit «tiefer Dankbarkeit und großer Demut» entgegengenommen. Er räumte bei der Zeremonie in Oslo selbst ein, dass die Vergabe der Auszeichnung an ihn eine beträchtliche Kontroverse ausgelöst habe.

Erstens gebe es andere Persönlichkeiten, die mehr als er geleistet hätten. Zweitens sei er der Oberkommandierende einer Nation, die in zwei Kriege verwickelt sei. Zugleich setzte sich Obama in seiner Rede für Frieden, Menschenrechte und Abrüstung ein.

Verglichen mit anderen großen historischen Figuren wie Albert Schweitzer und Nelson Mandela sei das bisher von ihm Erreichte gering, gab Obama zu. «Zudem gibt es Männer und Frauen rund um den Erdball, die im Gefängnis sitzen und geschlagen werden, weil sie nach Gerechtigkeit streben». Er könne denjenigen nichts erwidern, die darauf verwiesen, das diese Menschen «die Ehre sehr viel mehr verdient haben als ich». Auch sei er als US-Präsident für die Stationierung tausender junger Amerikaner in einem fernen Land verantwortlich. «Einige werden töten. Andere werden getötet.» Er sei sich der Kosten bewaffneter Konflikte bewusst.

Die Feierlichkeiten werden von massiven Sicherheitsmaßnahmen geschützt, wie es sie in Norwegen noch nicht gegeben hat. Über 2000 Polizisten sind im Einsatz, darunter 200 US-Spezialagenten. Scharfschützen bewachen die Innenstadt, Hubschrauber sichern den Luftraum. Für den Abend sind zwei Demonstrationszüge von Friedensgruppen und Kriegsgegnern geplant.