Nützliche Tools Nützliche Tools: Software bringt Ordnung in wissenschaftliche Arbeiten
Hamburg/dpa. - Sie erstellen automatisch eine Bibliografie erstellen, formatieren Zitate und stellen Werkzeuge zum Ideenmanagement zur Verfügung. «Ich kann alle Literaturangaben, alles, was ich im Studium lese, dort erfassen und so den Überblick behalten», sagt die 29-jährige Doktorandin der Universität Hamburg.
Vorreiter und Referenzsoftware ist das Programm «EndNote», das inzwischen in der neunten Version auf dem Markt ist. Die Software hilft sowohl bei der Ordnung in der bereits verwendeten Literatur als auch bei der Verwaltung von Büchern und Kopien im heimischen Bücherregal. So erstellt das Programm, das von der Adept Scientific GmbH in Frankfurt/Main vertrieben wird, aus der zitierten Literatur eine Bibliografie, die am Ende der Arbeit erscheint.
Dabei sucht das Programm nicht nur die Informationen zusammen, sondern formatiert sie auch nach rund 1200 verschiedenen Vorlagen - damit ist nahezu jedem wissenschaftlichen Stil Genüge getan. Die Literaturlisten können zudem durchsucht werden. «Wenn ich Literatur zu einem bestimmten Thema suche, kann ich sie schnell finden», sagt Doktorandin Mey. Möglich ist es auch, eigene Felder zu definieren und darin festzuhalten, welche Bücher oder Aufsätze relevant sind.
Die Software zur Literaturverwaltung ist auch ein virtueller Zettelkasten, der dem Chaos auf dem Schreibtisch vorbeugt. «Man kann Artikel sammeln, auf die man in Zeitungen oder Zeitschriften stößt», sagt Mey. So gingen Literaturhinweise nicht verloren. «Statt vieler Zeitungsausrisse habe ich eine Datei.» Die Software hat zudem eine Funktion, die es erlaubt, weltweit in Bibliothekskatalogen zu recherchieren und die Ergebnisse herunterzuladen.
EndNote arbeitet nicht nur auf Windows- und Macintosh-Systemen, sondern ist auch mit kleinen Taschencomputern kompatibel. So können bibliografische Daten auch außerhalb des Büros oder eines fest stehenden Rechners abgerufen werden.
Systemvoraussetzungen: Windows 2000, Pentium-PC mit 450 Megahertz (MHz) Taktfrequenz, 180 Megabyte (MB) freier Speicher, Internet oder Mac OS X, PowerPC Macintosh G4. Eine Lizenz kostet 190 Euro.
Begleiter von der ersten Idee bis zur Abgabe einer Arbeit zu sein, versprechen die Programmierer von Bibliographix. Dieses Programm, das vor fast 15 Jahren als digitaler Zettelkasten im Rahmen eines Promotionsprojekts entstand, wird heute von zwei Professoren in der Bibliographix GbR vertrieben - einer von ihnen ist der ehemalige Doktorand. Die Software kombiniert Literaturverwaltung, Bibliotheksrecherche und Ideenmanagement.
Inzwischen sind die Bibliotheksbestände kaum noch in Papierform aufgelistet, sondern ebenfalls in Datenbanken abrufbar. Auch hier ist Software hilfreich - denn die Einträge können damit heruntergeladen und müssen nicht mühsam abgetippt werden. Das funktioniert bei den neueren Bibliographix-Versionen, wenn Literatur im Gemeinsamen Verbundkatalog (GBV) zu finden ist.
Die Literaturangaben können dann per Mausklick heruntergeladen und vervollständigt werden. In der Software muss nur im Literaturmodul die Option GBV angeklickt werden, schon werden neben der eigenen Datenbank auch die rund 24 Millionen Katalogeinträge durchsucht.
Systemvoraussetzungen: Windows NT 4/2000/XP, 16 MB freier Speicher. Mit dem Emulator Win4Lin läuft Bibliographix auch unter Linux. Eine abgespeckte Version ist kostenfrei. Die professionelle Version kostet pro Lizenz 100 Euro, für Hochschulangehörige 75 Euro.
Auch das Zitieren wird mit Hilfe von Software wie EndNote, Bibliographix, Library Master, Papyrus, ProCite oder dem Reference Manager deutlich einfacher: Die Programme stellen während der Benutzung von verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen wie Word, Open Office Writer, Word Perfect oder Word Pro zunächst vorläufige Zitate dar. In diesen Platzhaltern wird später das Werk zitiert, endgültig formatiert und an die richtige Stelle gesetzt. Die Software stellt meist hunderte von Zitierrichtlinien zur Auswahl und bietet zudem die Möglichkeit, eigene Formate festzulegen.
Während der Recherche zu einer Arbeit oder beim zufälligen Auffinden eines interessanten Artikels, eines Gerichtsurteils, eines Patents oder einer Webseite dienen die Programme als Datenspeicher, der nach verschiedenen Kriterien durchforstet werden kann. In Eingabeformularen können bibliografische Daten ebenso festgehalten werden wie persönliche Kommentare und Einschätzungen zu einer Quelle. Schlagwortsysteme helfen beim Wiederfinden der abgelegten Quellen.