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Nutzfahrzeuge Nutzfahrzeuge: Auf Lkw-Markt tobt Schlacht um Kunden

Von Rainer Gummelt 05.08.2002, 12:11
Laster auf der Autobahn
Laster auf der Autobahn ADAC

Halle/MZ. - Die größte Kluft zum Vorjahresabsatz tat sichbei den Lastkraftwagen über 18 Tonnen auf.Bei Sattelzugmaschinen schrumpfte er um zehnbis zwölf Prozent. Der Markt für Baustellenfahrzeugebrach sogar um 40 Prozent ein. So skizzierteRomano Spadaro, Vorstand für Vertrieb undMarketing des Italienischen Fahrzeug-BauersIveco die Marktsituation. Bei einem Besuchdes flächenmäßig größten deutschen Iveco Händlers,der Gruber Nutzfahzeuge GmbH in Queis beiHalle hob der Schweizer Manager die vergleichsweisegünstige Marktposition von Iveco hervor.

Dem Unternehmen sei es gelungen in dem insgesamtschrumpfenden Lkw-Markt seine Anteile innerhalbvon 15 Monaten auf acht Prozent zu verdoppeln.Bei den mittleren Fahrzeugen, dem TransporterEuro-Cargo, sei der Anteil sogar um acht Prozentauf über 25 Prozent gestiegen. Nach Daimler-Chryslersei Iveco damit auf Platz zwei auf dem deutschenMarkt vorgedrungen und habe MAN hinter sichgelassen, hebt der 53-Jährige hervor. Im Rennenum Umsätze und Kunden mit dabei sind auchRenault, DAF, Volvo und Scania.

Dabei sieht Spadaro in Deutschland noch vielSpielraum. Vor allem in der 3,5-Tonnen-Klasseverfüge Iveco mit dem Transporter Daily lediglichzwölf Prozent Marktanteil, während in ganzEuropa bei 25 bis 30 Prozent erreicht wordensei, erklärt der Schweizer, der auch für dasIveco-Geschäft in Schweden, Österreich, Dänemark,Norwegen und Schweden verantwortlich ist.

Diese Differenz versteht Spadaro als Herausforderung.Als einstiger Präsident der FußballmannschaftGrashoppers Zürich hat er das Team zwei Malin die Champions League geführt. Die dabeigesammelten Erfahrungen will er auf das Lkw-Geschäftübertragen. "Nur gemeinsam sind wir stark",ist eine seiner Erfolgsformeln. Jeder Mitarbeiter,vom Geschäftsführer bis zum Mechaniker, müssesich als Botschafter Ivecos verstehen. Dasgehe nur, wenn sich jeder mit dem Unternehmenidentifiziere. "Denn aus der Identifikationerwächst die Motivation", erklärt der Managerbei seinem Besuch in Queis den Gruber-Mitarbeitern,wo er den "Puls des Marktes fühlen will.""Zwei bis drei Mal pro Woche besuche ich Partnervon Iveco", beschreibt der studierte Betriebwirtschaftlerseine Rastlosigkeit.

Gruber Nutzfahrzeuge im Gewerbegebeit Queisan der Autobahn 14ist einer von 38 Iveco-Händlernin Deutschland. Am Anfang des Jahres warenes noch zwei mehr. Derzeit werde das Händlernetzgestrafft, um die verbleibenden Händler lebensfähigzu halten, berichtet Ralf Stukenbrock, derdie Geschäfte des Lkw-Händlers im südlichenSachsen-Anhalt und in Sachsen leitet. In Leipzigarbeiten 56 Mitarbeiter für Gruber, in Queis,in einer der modernsten deutschen Lkw-Werkstatt,wie Stukenbrock hervor hebt, 28 Beschäftigte.Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen 25Millionen Euro an Umsatz erwirtschaftet. Zuwachssei auch erreicht worden, weil das Vertriebsgebietzwischen Bernburg und Wolfsburg (Niedersachsen)hinzu gekommen sei. Auch sei der Iveco-Gebrauchtwagenhandelim sächsischen Podelwitz übernommen worden,wo rund 2000 Fahrzeuge im Jahr verkauft würden.Spadaro konnte sich bei seiner Stipp-Visitein Queis übezeugen: In Mitteldeutschland gibtIveco Gas.