Neuseeland Neuseeland: Kim Dotcom bleibt auf freiem Fuß

Wellington/dpa. - Dergebürtige Kieler Kim Dotcom, früher Schmitz, darf in seinem Hausnördlich von Auckland auf die Anhörung im Auslieferungsverfahren imAugust warten. Die USA wollen Dotcom und einigen seiner Mitarbeiterwegen Urheberrechtsverletzungen und Betrugs den Prozess machen.
Dotcom (38) war im Januar in seinem Anwesen in Coatesville beiAuckland festgenommen worden. Erst vergangene Woche wurde er gegenKaution aus der Haft entlassen. Dagegen ging die Staatsanwaltschaftin Berufung. Sie fürchtet, dass Dotcom sich mit seiner schwangerenFrau und drei kleinen Kindern nach Deutschland absetzen könnte. DieseGefahr sah der Richter nicht. Dotcom muss eine elektronische Fesselam Fußgelenk tragen und sei damit ausreichend zu überwachen.
Die US-Behörden werfen Dotcom und seinen Mitarbeitern vor,Copyright-Besitzer in großem Stil um ihre Einkünfte gebracht zuhaben. Megaupload sei einer der größten Umschlagplätze für illegaleKopien von Musik und Filmen gewesen. Den Rechteinhabern sei einehalbe Milliarde Dollar Schaden entstanden.
Dotcom weist die Vorwürfe zurück und wehrt sich gegen dieAuslieferung. Er darf bis zur Anhörung kein Internet benutzen undsein Haus nur mit Genehmigung der Behörden verlassen. Bei derFestnahme waren Konten Wertgegenstände im mehrstelligenMillionenbereich sichergestellt worden. Dotcom stellte nach Angabenseines Anwalts bei Gericht den Antrag, aus dem Vermögen monatlich 28000 neuseeländische Dollar (17 500 Euro) für den Familienunterhaltausbezahlt zu bekommen.