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Bürgermeister in Rage Neukirchen: Falschparker blockieren Rettungsdienst vor Kita - Bürgermeister sauer auf Eltern

30.04.2018, 06:58
Immer wieder blockieren Falschparker Rettungskräfte im Einsatz – wie neulich auch in Neukirchen in Sachsen, was Bürgermeister Sascha Thamm zu einem Wut-Post auf Facebook veranlasste.
Immer wieder blockieren Falschparker Rettungskräfte im Einsatz – wie neulich auch in Neukirchen in Sachsen, was Bürgermeister Sascha Thamm zu einem Wut-Post auf Facebook veranlasste. dpa

Neukirchen - Ein Kind fällt in der Kita von der Rutsche, ist kurz bewusstlos, die Erzieherinnen entschließen sich, den Rettungsdienst zu rufen – doch der kommt nicht durch.

Unfassbarer Grund: Falsch parkende Eltern an der Kita-Zufahrt!

Das brachte den Bürgermeister von Neukirchen (Sachsen) jetzt auf die Palme. In einem Wut-Post auf Facebook lässt Sascha Thamm mal so richtig Dampf ab.

Neukirchener Bürgermeister Sascha Thamm knöpft sich Eltern vor

„Es könnte euer Kind sein“ – so beginnt der Beitrag, für den der Bürgermeister in dem sozialen Netzwerk viel Lob bekommt. Damit appelliert Thamm an alle Eltern, die mit ihren Autos regelmäßig die Zufahrt zur Kita blockieren.

Denn nach einem Unfall sei der Fall eingetreten, den „wir uns alle nicht gewünscht haben“: Der Rettungsdienst musste anrücken.

Rettungsdienst kam nicht durch, gaffende Eltern behinderten Einsatz

Problem laut Thamm: „Der Rettungsdienst konnte durch die parkenden Autos nicht zur Kita fahren!“

Doch das sei nicht mal alles gewesen:

„Und als wäre das noch nicht schlimm genug, wurden die Rettungskräfte auch noch durch Gaffer bei ihrer Arbeit behindert. Eltern standen in Trauben ringsherum, Kinder wurden am Fahrzeug hochgehoben, damit sie ins Innere schauen können.“

Das verleitet den Bürgermeister zu einer einfachen Frage: „Jetzt mal ganz ehrlich?! GEHT‘S NOCH????“

Neukirchens Bürgermeister in Rage: „Schämt euch!“

Das Verhalten der Betroffenen sei an Dummheit und Ignoranz nicht zu überbieten. Immer wieder schimpft Thamm: „Schämt euch!“

Zumal er die Eltern schon öfter darauf hingewiesen habe, dass man vor der Kita nicht parken könne, wie er der Zeitung „Freie Presse“ erzählt.

Sascha Thamm: „Eltern würden selbst einen Drive-In nutzen“

Resigniert stellt er fest: „Wenn wir am Kindergarten einen Drive-In bauen würden, würde Eltern selbst den nutzen.“

Deshalb sieht der Bürgermeister nur einen Ausweg: „Ich werde das Ordnungsamt anweisen, täglich vor der Kita zu kontrollieren.“ Wenn das nicht ausreiche, wolle er sogar selbst aktiv werden und Fotos von Falschparkern machen, um diese ans Ordnungsamt weiterzuleiten.

Viel Zustimmung auf Facebook für Sascha Thamm

Der Bürgermeister erntet für seine offenen Worte viel Zustimmung: „Sehe ich genauso... sehr gute Ansprache“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. „Top Ansage und völlig verständlich“, schreibt ein anderer.

Ach ja: Dem verunglückten Kind geht es übrigens wieder gut. Es konnte nach kurzer Untersuchung aus dem Krankenhaus entlassen werden. (red/so)

(Der Artikel erschien zuerst bei express.de.)