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Neuer Chef für Ratiopharm - Eignerfamilie Merckle bündelt Beteiligungen

14.03.2008, 10:40

Ulm/München/dpa. - Der Geschäftsführer der Ulmer Firma Ratiopharm, Philipp Daniel Merckle, tritt nach zweieinhalb Jahren an der Spitze des Unternehmens zurück. Die Leitung des Herstellers sogenannter Generika werde Oliver Windholz zum 1. April übernehmen.

Das bestätigte ein Sprecher der «Süddeutschen Zeitung». Merckle werde sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen und in den Beirat von Ratiopharm wechseln, sagte der Sprecher.

Nach Informationen der «Stuttgarter Zeitung» hat der 73-jährige Adolf Merckle die Aktivitäten eines der größten deutschen Familienkonzerne unter einem Holdingdach, dem Merckle-Beirat, gebündelt. Nach Angaben des Blattes sollen Familienmitglieder nicht mehr in Unternehmen operativ tätig sein. Deshalb müsse der zweitälteste Sohn der schwäbischen Firmendynastie, Philipp Daniel Merckle, auch seinen Sessel bei Ratiopharm räumen.

Der starke Mann im Beirat ist nach Angaben der «Stuttgarter Zeitung» Bernd Scheifele, Chef von Heidelberg Cement. Er sei von Adolf Merckle zum Chef dieser Holding ernannt worden. Der Jurist gelte seit vielen Jahren als engster Vertrauter und Ziehsohn des Patriarchen. Scheifele kontrolliere künftig die Spitzenmanager aller Betriebe. Seinen Vorsitz im Vorstand von Heidelberg Cement werde Scheifele jedoch behalten, hieß es.

Oliver Windholz kommt ebenfalls von Heidelberg Cement, die Firma gehört zu 60 Prozent der Familie Merckle. Der 41-Jährige Wirtschaftsingenieur war laut «SZ» dort als Geschäftsführer von Lithonplus tätig, einem Hersteller von Betonwaren. Bei Ratiopharm soll er sich laut SZ um die zuletzt eingebrochenen Vertriebserlöse kümmern.