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Neue Kreise in Sachsen-Anhalt Neue Kreise in Sachsen-Anhalt: Große Fusion der Sparkassen ist geplatzt

Von Steffen Höhne und Steffen Brachert 20.12.2007, 18:58

Dessau-Roßlau/MZ. - "Es gab sehr, sehr gute Gespräche, an deren Ende eigentlich nur noch zwei Punkte offen waren: die Aufteilung der Gewerbesteuer und die Sicherung des lokalen Sponsorings", so Koschig. Als erstes scherte offenbar der Landkreis Wittenberg aus den Verhandlungen aus. "Für eine Fusion gibt es in unserem Kreistag keine Mehrheit", sagte Landrat Jürgen Dannenberg (Linke), der zugleich Verwaltungsratschef der Sparkasse Wittenberg ist.

Knackpunkte waren für Dannenberg Befürchtungen, dass gemeinnützige Vereine nicht ausreichend von einer Großsparkasse unterstützt würden. Zudem sei der enge Kontakt zu kleinen Firmen in der Region gefährdet. Auch zu einer Fusion der Sparkassen in Dessau, Anhalt-Zerbst, Bitterfeld und Köthen wird es wohl nicht kommen. Streitpunkt hier ist offenbar der Sitz der Sparkasse in Dessau oder in Bitterfeld.

Die Landkreise als Träger der Sparkassen stellen sich damit gegen die Empfehlung eines Gutachtens des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Dessen Präsident Claus Friedrich Holtmann hatte gefordert: "In wirtschaftlich starken Zentren, in denen die Konkurrenz unter den Banken groß ist, müssen auch starke Sparkassen gebildet werden." Durch eine Fusion wäre eine Großsparkasse mit einer Bilanzsumme von vier Milliarden Euro entstanden - auf Augenhöhe mit der neuen Sparkasse Halle-Saalekreis.

Nach dem Scheitern der Verhandlungen werden nun die Sparkassen der ehemaligen Landkreise Köthen und Bitterfeld zusammengehen. Dessau und Wittenberg bleiben eigenständig. Die Sparkasse in Anhalt-Zerbst muss nun in vier Teile unter diesen Instituten und dem im Jerichower Land aufgeteilt werden. Hintergrund: Durch die Kreisgebietsreform im Juli 2007 ändert sich im Land auch die Sparkassenlandschaft. Es gilt: ein Kreis - maximal ein Institut. Bis Januar 2009 werden von den bisher 22 Instituten maximal 13 erhalten bleiben