Nahrungsmittel Nahrungsmittel: Wikana macht gute Geschäfte mit Hansa und Othello

Wittenberg/dpa. - Die Markenrechte für den Hansakeks wurden erst 2004 von einer niedersächsischen Firma erworben. Derehemals beliebteste Flachkeks der DDR wurde zwischen 1994 und 2004nicht mehr produziert.
«Wir produzieren Hansa wieder nach der Originalrezeptur», sagtFischer. Viele Menschen würden mit den alten Marken Erinnerungenverbinden. Aber es gibt auch neue Produkte: Zu Halloween wird als Saisonartikel ein Gruselkeks auf dem Markt kommen. Als Besonderheit gibt es in der Weihnachtszeit Spekulatius und als Spezialitäten das «Original Wittenberger Lutherbrodt». Das süße Gebäck mit Nüssen, Honig und Mandeln wurde 1992 nach alten Rezepten aus dem 18. Jahrhundert kreiert. Als Geschenkidee in anspruchsvoller Dosenverpackung ist es in den Lutherstätten in Eisleben und Wittenberg zu haben und wird auch auf Bestellung geliefert.
Zurzeit produzieren 60 Mitarbeiter im Werk 33 Sorten Kekse,gefüllt oder ungefüllt. Für dieses Jahr erwarten die WittenbergerKeksbäcker einen Umsatz von acht Millionen Euro, rund eine MillionEuro mehr als im Vorjahr. Die Jahresproduktion beträgt derzeit etwa2000 Tonnen, die sich jährlich um um 200 Tonnen erhöhen soll. Für2006 wird ein Umsatz von neun Millionen Euro angepeilt.
«Wir liefern unsere Ware zu 90 Prozent in die neuen Bundesländer»,sagt Fischer. Vier Prozent gehen in den Export nach Spanien,Dänemark, die USA, Estland und Kroatien. Seit 1997 wurden in diebislang 3,4 Millionen Euro in Maschinen und Anlagen investiert.
Die Süß- und Feinbackwarenproduktion hat in der LutherstadtWittenberg eine 100-jährige Tradition. Von 1905 bis 1945 wurden imWerk Schokolade und Zuckerwaren produziert. Der 1949 gegründete VEBWikana hatte vor der Wende als zweitgrößter Betrieb fürDauerbackwaren rund 400 Mitarbeiter. Als die Treuhand den Betrieb1992 für nicht mehr überlebensfähig hielt, führten die Mitarbeiterdas Werk einige Jahre als «Management by out» weiter. 1997 gründeteFischer die Firma als alleiniger Eigentümer neu.
Die Ernährungsmittelbranche zählt zu den wichtigsten Stützen derWirtschaft in Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr setzte die Brancherund 5,46 Milliarden Euro um. Das war im Vergleich zu 2003 ein Plusvon etwa fünf Prozent. Für 2005 werden rund sechs Milliarden EuroUmsatz erwartet. Die knapp 200 Unternehmen beschäftigen gut 20 700Menschen.