Nach Streit um neuen Standort Nach Streit um neuen Standort: Baustart für neues Bratwurstmuseum

Mühlhausen - Ein knappes Jahr nach dem Streit um den neuen Standort für das Bratwurstmuseum haben die Bauarbeiten am Mühlhäuser Stadtwald begonnen. „In vier Monaten wollen wir das neue Museum eröffnen“, kündigte der Mühlhäuser Investor Jan Kratochwil bei der Grundsteinlegung am Montag an.
Bis Mitte Mai sollen die Ausstellungsstücke vom bisherigen Standort in Holzhausen (Ilm-Kreis) umgezogen sein. Außer dem Museum sollen in den nächsten Jahren für insgesamt rund fünf Millionen Euro das Freizeit- und Tourismuszentrum „Thüringer Angerdorf“ mit Feriendomizilen, Spiel- und Sportbereich sowie ein Park- und Streichelzoo entstehen.
Das Museum in Mühlhausen sollte ursprünglich auf dem Gelände eines früheren Außenlagers des NS-Konzentrationslagers Buchenwald entstehen. Das hatte für Proteste unter anderem der Jüdischen Landesgemeinde gesorgt. Daraufhin änderte die Stadt die Standortpläne.
Im Auftrag der Stadt und des Geschichts- und Denkmalpflegevereins Mühlhausen erforscht derzeit ein Jenaer Wissenschaftler die Geschichte des Außenlagers und den Umgang mit dem Gelände in der DDR und nach der Wiedervereinigung. Zwischenergebnisse sollen am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, vorgestellt werden.
Der Umzug des Museums war nötig, weil der alte Standort in Holzhausen zu klein wurde. In der Kupferhülle des Grundsteins enthalten sind das Bratwurstrezept, ein Groschen aus dem Mittelalter, eine Kopie der urkundlichen Ersterwähnung der Bratwurst im Jahr 1404 und eine Tageszeitung. Der Grundstein soll später auch für Museumsbesucher durch eine Glasplatte sichtbar sein. (dpa)