Nach Skandal-Wahl in Thüringen Nach Skandal-Wahl in Thüringen: Bodo Ramelow postet Hitler-Zitat

Erfurt - Nach der Wahl des FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich zum neuen Ministerpräsidenten in Thüringen, hat der bisherige Ministerpräsident Bodo Ramelow seine Enttäuschung mit einem Hitler-Post bei Facebook zum Ausdruck gebracht. Zu einem historischen Foto schrieb Ramelow das Zitat:
„Den größten Erfolg erzielten wir in Thüringen. Dort sind wir heute wirklich die ausschlaggebende Partei.[...] Die Parteien in Thüringen, die bisher die Regierung bildeten, vermögen ohne unsere Mitwirkung keine Majorität aufzubringen." A.Hitler, 02.02.1930
Zu seinem Post stellte Ramelow zwei Fotos. Das obere zeigt einen Händedruck zwischen Hitler und dem ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Dieser hat Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt. Auf dem zweiten Bild ist der zum Ministerpräsidenten gewählte FDP-Politiker Thomas Kemmerich beim Händedruck mit dem Fraktionsvorsitzenden der AfD, Björn Höcke, zu sehen. Höcke ist Gründer des rechtsnationalen „Flügels“, der vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall im Bereich Rechtsextremismus eingestuft wird.
Kemmerich hatte sich am Mittwoch im dritten Wahlgang gegen den bisherigen Amtsinhaber Bodo Ramelow (Linke) durchgesetzt - mit Stimmen aus der CDU und der AfD.
Historisches zum Tag von Potsdam
Das Bild zum so genannten „Tag von Potsdam“ zeigt, wie der gerade erst ernannte Reichskanzler Adolf Hitler dem Reichspräsidenten Paul von von Hindenburg die Hand reicht. Die Symbolik des Bildes spricht für sich. Auch wenn es sich nach Interpretation vieler Historiker nicht, wie oft behauptet, um einen Handschlag, der Bündnisbesiegelung zwischen alten rechtskonservativen Eliten und den Nazis handelte, sondern um einen Abschiedsgruß.
Der Schnappschuss des New-York-Times-Fotografen Theo Eisenhart sei aber oft als Symbol für die diabolischen Verführungskünste des NS-Regimes umgedeutet worden. Die Abbildung wurde weltweit zum Symbolbild des „Tages von Potsdam“, der heute den endgültigen Untergang der Weimarer Demokratie und die scheinbare Legitimierung eines zwölfjährigen Rechtsbruches symbolisiert. (mz/dpa)