Nach Juwelenraub in Dresden Nach Juwelenraub in Dresden: Schon mehr als 500 Hinweise für Polizei

Dresden - Nach dem Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden hat die Polizei bereits mehr als 500 Hinweise bekommen. Wie die Beamten mitteilten, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. So wurde der Einbruch in das Museum am Montagmorgen noch einmal exakt nachgestellt. Dabei wurden auch die Abläufe in der Sicherheitszentrale des Gebäudes überprüft. Zudem arbeiten inzwischen Experten der Hochschule Mittweida am Videomaterial, das von dem Einbruch vorliegt. Die Polizei erhofft sich so Bilder mit besserer Qualität.
Trotz der vielen Hinweise gebe es bislang noch keinen konkreten Tatverdacht, so Dresdens Polizeipräsident Jörg Kubiessa. Durchsuchungen und Vernehmungen seien jederzeit möglich. „Die Ermittlungen sind allerdings inzwischen in einem Stadium, dass die Veröffentlichung einzelner Ermittlungsmaßnahmen den Erfolg des gesamten Verfahrens gefährden könnte. Aus diesem Grund sind genauere Angaben zu erfolgten oder aktuell geplanten Exekutivmaßnahmen derzeit nicht möglich“, so der Polizeichef.
Juwelenraub in Dresden: Täter gingen brutal vor
Am Morgen des 25. November hatten mehrere Einbrecher gut zwei Dutzend der insgesamt rund 100 Teile umfassenden Juwelengarnituren mit Diamanten und Brillanten aus dem historischen Grünen Gewölbe im Dresdner Residenzschloss gestohlen. Sie waren am frühen Morgen gewaltsam in das Museum eingedrungen und hatten im Juwelenzimmer mit einer Axt drei Löcher ins Vitrinenglas geschlagen. Die Stücke, die sie in der Kürze der Zeit darin nicht zu fassen bekamen, besprühten sie offenkundig mit Feuerlöschpulver, um Spuren zu verwischen.
Für die zurückgelassenen Schmuckstücke gibt es Hoffnung. „Nach der gegenwärtigen Einschätzung werden die verbliebenen Werke rückstandslos gereinigt werden können“, sagte ein Sprecher der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD). „Damit sind die Restauratoren derzeit befasst.“
Das barocke Schatzkammermuseum August des Starken (1670-1733) ist seitdem geschlossen. An einer Übergangslösung für den Bereich der zerstörten Vitrine im Juwelenzimmer wird nach Angaben der SKD gearbeitet. „Wir möchten das Historische Grüne Gewölbe möglichst zeitnah wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagte der Sprecher. Gemeinsam mit der Bauverwaltung des Freistaates, Polizei und Landeskriminalamt werde derzeit das Sicherheitskonzept überprüft. (mz/dpa)