Nach EU-Beitritt Nach EU-Beitritt: Bulgariens Immobilienmarkt bleibt attraktiv
Sofia/dpa. - Allein in der Ski-Region um Bansko im Südwesten des Landes sind Ferienappartements mitinsgesamt einer Million Quadratmeter im Bau, freut sich Mladen Mitowvon der führenden bulgarischen Immobilienfirma «Jawlena».
Die Quadratmeterpreise von umgerechnet 400 bis über 2000 Euro sindfür ausländische Kunden offensichtlich attraktiv. Für Appartements ingünstiger Lage am Strand oder in der Nähe des Skilifts werdenHöchstpreise verlangt und auch bezahlt. Zahlungskräftigen Käufern,die sich in der Feriensiedlung ein Schwimmbecken oder Wellness-Zentrum leisten können, macht es kaum etwas aus, dass dieImmobilienpreise in Bulgarien im Jahr vor seinem EU-Beitritt am 1.Januar 2007 um bis zu 30 Prozent gestiegen sind.
Viele Ausländer, vor allem Briten, hatten in den ersten Jahren desBau-Booms in dem Balkanland Immobilien gekauft, um sie später mitbeträchtlichem Gewinn wieder zu verkaufen. Hunderte von Briten habensich auch in der «Toskana auf dem Balkan» im eigenen Haus mit Gartenniedergelassen. Sie waren angetan von der malerischen LandschaftMittelbulgariens und der Region am Fuße des Balkan-Gebirges, wo eineReihe «englischer Dörfer» entstanden ist. Britische Rentnerverbringen in ihren Häusern für rund 50 000 Euro ihren Lebensabend insüdlicher Sonne und in der Nähe von antiken Sehenswürdigkeiten.
Für den Durchschnittsbürger in Bulgarien bleibt dagegen eine neueeigene Wohnung ohne einen Bankkredit unerschwinglich. Denn die fürihn ohnehin schon hohen Preise stiegen in den letzten Monaten desvergangenen Jahres zusätzlich um bis zu 15 Prozent. In Erwartung nochhöherer Gewinne hatten viele Wohnungsverkäufer im letzten Novemberund Dezember unmittelbar vor dem EU-Beitritt ihre Angebote vom Marktgenommen. Dennoch markierten die 280 000 Immobiliengeschäfte einenneuen Rekord, der um 15 Prozent höher lag als im Jahr zuvor. In derHauptstadt Sofia kostet der Quadratmeter Wohnfläche durchschnittlich660 Euro. In Warna am Schwarzen Meer sind es 712 Euro.
Nicht neue Wohnungen, sondern große Einkaufszentren waren aber imvergangenen Jahr der große Hit auf dem bulgarischen Immobilienmarkt.In der Hauptstadt Sofia öffneten die beiden ersten großen Zentren mitSupermärkten, Geschäften, Boutiquen, Cafés, Restaurants und Kinosunter einem Dach. Die unter ihrer englischen Bezeichnung «mall», inBulgarien populär gewordenen Zentren wurden schnell zum beliebtenZiel für Einkäufe und Freizeit.
«2007 wird das Jahr der Malls», verkündete die auflagenstarkeZeitung «24 Tschassa» in Sofia. Denn in diesem Jahr sollen in derbulgarischen Hauptstadt und auch in vielen anderen Städten mehr alsein Dutzend neue Einkaufszentren errichtet werden. So drückten dieattraktiven «Malls» die Mieten in Sofias Hauptgeschäftsstraße«Witoscha» von 130 Euro pro Quadratmeter auf bis zu 110 Euro. Mit derEU-Mitgliedschaft Bulgariens werden immer mehr mittelfristigorientierte Anleger auf seinem Immobilien-Markt einsteigen, erwartetdas Beratungsunternehmen «Forton International». Dazu sollen auchdeutsche Rentenfonds gehören.